Reha nach Lungenkrebs

Sie möchten eine Reha nach Lungenkrebs absolvieren? Wir erklären, welche Ziele sie verfolgt und ob eine stationäre oder ambulante Reha besser für Sie geeignet ist.

Auf einen Blick

  • unterstützt den Erholungs- und Genesungsprozess
  • Reha-Ziele sind von Krankheits- und Lebenssituation sowie von den Wünschen des Patienten abhängig
  • Die Reha ist sowohl ambulant als auch stationär möglich

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Wieso zur Reha nach Lungenkrebs?

Die Diagnose Lungenkrebs und die damit einhergehende medizinische Behandlung belasten Körper und Seele der Patienten. Die Krebstherapie ist kräftezehrend und kann einige Wochen bis Monate in Anspruch nehmen. Oft sind die Betroffenen dauerhaft stationär im Krankenhaus untergebracht und arbeiten während dieser Zeit nicht. Der vollständige Rückzug aus dem beruflichen und gewohnten sozialen Umfeld hinterlässt Spuren, wie Einsamkeit, Erschöpfung, Ängste und Sorgen. Auch die Nebenwirkungen der Erkrankung und Krebstherapie, wie Atemprobleme, Übelkeit, Erbrechen und Bewegungseinschränkungen belasten die Betroffenen sehr.
Um sich von den seelischen und körperlichen Belastungen zu erholen, empfiehlt es sich deshalb, eine Reha nach Lungenkrebs und nach einer Lungen-OP anzutreten. Ein geeigneter Zeitpunkt für die medizinische Rehabilitation ist drei Wochen nach Abschluss der Primärbehandlung. Um die Reha antreten zu können, sollten Sie in Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt den Reha-Antrag rechtzeitig stellen.

Welche Reha-Maßnahmen helfen bei Lungenkrebs?

Die onkologische Rehabilitation beinhaltet verschiedene Maßnahmen, mit denen Sie sich von den Strapazen Ihrer Erkrankung erholen können. Das sind soziale, berufliche als auch psychologische Maßnahmen.
Jede Reha-Klinik, die auf Erkrankungen der Lunge spezialisiert ist, legt eigene Schwerpunkte. Erkundigen Sie sich deshalb vorher, welche Maßnahmen Ihre Wunschklinik anbieten. Gestalten Sie von Anfang an Ihre Reha nach Lungenkrebs aktiv mit und nehmen Sie von Ihrem Wunsch- und Wahlrecht Gebrauch.

Wichtig zu wissen: Zur Verstärkung des Erholungs- und Genesungsprozesses wird nach dem Krankenhaus zur Anschlussheilbehandlung oder Kur in speziellen Nachsorgekliniken geraten. Alle Lungenkrebspatienten können eine Rehabilitation besuchen - unabhängig von der Lungenkrebs-Therapie, die Sie erhalten haben. Es ist eine ambulante und stationäre Reha möglich.

Welche Reha-Ziele gibt es für Lungenkrebs?

Die Ziele einer onkologischen Rehabilitation hängen von der individuellen Krankheits- und Lebenssituation und von den Wünschen des Patienten ab. Ziele können unter anderem sein:

  • Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • Bewältigung des häuslichen Alltags
  • Wiedereinstieg ins Berufsleben
  • Beheben/Minimieren von funktionellen Einschränkungen (Schmerzen, Narben)
  • Neueinstellung von Medikamenten
  • Hilfe bei Nebenwirkungen der Therapie
  • An Atemproblemen arbeiten
  • Schmerzbehandlung nach Operation
  • Herz-Kreislaufsystem stärken
  • Hilfe zur Selbsthilfe
  • Informationen über gesunden Lebensstil (Einfluss von Rauchen und Bewegung, gesunde Ernährung)
  • Ernährungstherapie (Gewichtszunahme/ Gewichtsreduzierung)
  • Psychologische Unterstützung (Progressive Muskelrelaxation, Yoga, Meditation, Autogenes Training und Gesprächstherapie)
  • Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung

Die Reha-Ziele stellen eine Auswahl dar. Sie müssen nicht alle erreichen. Wichtig ist, dass Sie sich vor Antritt der Rehabilitation überlegen, was Sie davon umsetzen möchten bzw. können. Falls Sie ein Leben nach der Lungenlappenentfernung führen, haben Sie andere Reha-Ziele als ein Patient ohne Lungen-OP. Gewöhnlich (und im besten Fall) besprechen Sie am Tag Ihrer Aufnahme in die Reha-Klinik für Onkologie Ihre Reha-Ziele mit dem behandelnden Arzt.

Finden Sie spezialisierte Experten bei Krebs
Bitte Fachbereich auswählen
Zuletzt geändert am: 12.01.2023
Autor
Expertengremium Onkologie

Hauptautor: Dr.med. Wolfgang Abenhardt - Facharzt für Hämatologie und Onkologie

Beitrag jetzt teilen

Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. (2019) Lungenkarzinom, kleinzellig (SCLC). In: Onkopedia. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/lungenkarzinom-kleinzellig-sclc/@@view/html/index.html; Letzter Abruf: 04.05.2021

Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. (2019) Lungenkarzinom, nicht-kleinzellig (NSCLC). In: Onkopedia. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/lungenkarzinom-nicht-kleinzellig-nsclc/@@view/html/index.html; Letzter Abruf: 04.05.2021

Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe & AWMF (2017) Leitlinienprogramm Onkologie: Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms. In: Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe & AWMF. http://leitlinienprogramm-onkologie.de/Lungenkarzinom.98.0.html; Letzter Abruf: 04.05.2021

DIGIMED Verlag GmbH (2018) Lungenkrebs, Lungenkarzinom - Nachsorge und Rehabilitation. In: DIGIMED Verlag GmbH. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/lungenkrebs/lungenkrebs-nachsorge-und-rehabilitation.html ; Letzter Abruf: 12.01.2023

Dösch, Prof. Dr. med. Andreas (2019) Ziele der Rehabilitation. In: 4QD – Qualitätskliniken.de GmbH. https://www.qualitaetskliniken.de/behandlungen/lungen-op/ ; Letzter Abruf: 12.01.2023

Tumorzentrum, M. (2017) Tumoren der Lunge und des Mediastinums. Manual – Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge. In: Tumorzentrum München. Letzter Abruf: 04.05.2021

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien. Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?

Vielen Dank für Ihr Feedback!
Gerne können Sie uns noch mehr dazu schreiben.

Bitte füllen Sie das Nachrichtenfeld aus.

Vielen Dank für Ihre weiteren Anmerkungen!

Empfohlene Artikel:

staerkergegenkrebs.de

Ein Service für Krebspatienten und deren Angehörige