Bewusstes Anspannen und Entspannen von Muskeln!
Häufig ist es möglich, bereits nach kurzer Zeit eine Entspannung der Tiefenmuskulatur zu erreichen. Hierbei wird von "progressiv" gesprochen, weil diese Entspannung voranschreitend ist und der Anwendende immer besser lernt, die Muskelgruppen bewusst anzuspannen und zu entspannen. Mithilfe dieser Technik können Angst-, Schlaf- und gastrointestinale Störungen reduziert werden, ebenso Schluckbeschwerden und Verspannungen der (tiefen) Muskulatur.
Diese Form der Entspannungstechnik ist schnell und einfach erlernbar. Hierfür bieten Krankenkassen und Organisationen Lernprogramme häufig sogar kostenlos an. Auch gibt es Kurse, in denen Betroffene eine gezielte Anleitung erhalten. Auch Ihr Psycho-Onkologe kann Ihnen hilfreiche Tipps geben, wo solche Kurse angeboten werden.
Dennoch gilt auch hier, dass bei starken Schmerzen oder körperlicher Beeinträchtigung durch die Chemotherapie zunächst mit einem Arzt geklärt werden sollte, ob diese Therapieform sinnvoll ist.
Fokus: das körperliche Empfinden
Der Fokus bei der Progressiven Muskelentspannung liegt auf dem Körper des Krebspatienten. Dabei zentralisiert die Methode die bewusste An- und Entspannung sowie das bewusste Empfinden des Unterschieds. Bei der Methode werden nacheinander 16 Muskelgruppen zunächst in einen Spannungs- und nach einigen Sekunden durch bewusstes Loslassen in einen Entspannungszustand versetzt. Die Aufmerksamkeit wird gezielt auf den Unterschied gelenkt. Dabei wird von den Armen, über den Kopf und Oberkörper, die Beine bis zu den Füßen und Zehen vorgegangen. Durch das Konzentrieren auf die beiden Spannungszustände sollen auch psychische Spannungszustände gelöst werden. Solche Entspannungstechniken können gut in Ergänzung zu körperlicher Aktivität bei Krebspatienten angewendet werden.