Geruchs- und Geschmacksveränderungen bei Krebs

Der Geruchs- und Geschmackssinn kann sich während der Krebstherapie verändern, sodass einige Lebensmittel einen unguten Geschmack im Mund hinterlassen.

Auf einen Blick

  • Der Geruchs- und Geschmackssinn kann sich vorübergehend verändern

  • Möglich: ungewohnt bitterer, süßer oder metallischer Geschmack

  • Es existieren zahlreiche Möglichkeiten zur Abhilfe und Linderung

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Wie kann es zu Geruchs- und Geschmacksveränderungen kommen?

Der Geschmackssinn kann während verschiedenen Krebstherapien in Mitleidenschaft gezogen werden, sodass einige Lebensmittel einen bitteren, zu süßen oder metallischen Geschmack im Mund hinterlassen.

Wichtig zu wissen: Die Geruchs- und Geschmacksveränderungen können sich wieder zurückentwickeln.

Was kann ich bei Geruchs- und Geschmacksveränderungen machen?

In den Phasen der Therapie, in denen Sie an Geruchs- und Geschmacksveränderungen leiden, haben Sie eine Vielzahl an Möglichkeiten, mit denen Sie etwas dagegen machen können:

  • Wenn Sie plötzlich geruchs- und geschmacksempfindlich werden, empfiehlt es sich, Nahrungsmittel mit geringem Eigengeschmack, wie Kartoffeln, Weißbrot, Reis, Nudeln, Eier oder Joghurt, zu verzehren.
  • Auch das Gegenteil kann der Fall sein, und Ihnen ist eher nach geschmacksintensiveren Lebensmitteln. Hierzu können Sie den Eigengeschmack Ihrer Speisen steigern (z.B. durch Röstaromen von Zwiebeln oder Schinken / Speck) oder speziell hervorheben (z.B. durch die Zugabe von Butter, Sahne, Kräutern und Gewürzen).
  • Wenn Sie sensibel auf Essensgerüche reagieren, sollten Sie Speisen nicht geruchsintensiv zubereiten und am besten lauwarm oder kalt essen, da heiße Speisen in der Regel intensiver riechen.
  • Sorgen Sie bereits beim Kochen für eine ausreichende Belüftung, um starke Gerüche zu vermeiden, oder zünden Sie eine Duftkerze mit einem Duft, den Sie mögen, an. Wenn Sie unter einem unangenehmen Geschmack im Mund leiden, hilft es, wenn Sie zwischen den Mahlzeiten öfter einen Schluck trinken. Vor dem Essen sollten Sie Ihren Mund mit Wasser oder Tee ausspülen.
  • Hilfreich ist auch ein vermehrter Speichelfluss, den Sie u.a. durch saure bzw. bittere Getränke wie Tonic Water, Bitter Lemon, ungesüßten Schwarztee, sowie durch zuckerfreien Kaugummi, saure Fruchtbonbons und Zitrusfrüchte anregen können.
  • Wenn Sie einen metallischen Geschmack im Mund empfinden, ist es empfehlenswert, Besteck aus Edelstahl / Metall durch solches aus Glas bzw. Kunststoff auszutauschen.
  • Lassen Sie Lebensmittel, die Sie nicht mögen, beiseite und zwingen Sie sich nicht, sie zu sich zu nehmen. Lassen Sie Ihr Essen von anderen Personen zubereiten, wenn dies möglich ist. Auf diese Weise müssen Sie sich keinen Essensgerüchen aussetzen und behalten einen besseren Appetit.
Finden Sie spezialisierte Experten bei Krebs
Bitte Fachbereich auswählen
Zuletzt geändert am: 08.08.2022
Autor
Expertengremium Ernährung

Hauptautorin: Eva Kerschbaum - M. Sc. Ernährungswissenschaften, Ernährungsberaterin/ DGE. Beratungsstelle für Ernährung am Tumorzentrum München

Beitrag jetzt teilen

DKG & DKH (2020) Die blauen Ratgeber: Ernährung bei Krebs. In: Stiftung Deutsche Krebshilfe. https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Blaue_Ratgeber/Ernaehrung-bei-Krebs_BlaueRatgeber_Deutsche Krebshilfe.pdf; Letzter Abruf: 03.05.2021

Zänker, KS. & Becker, N. (2005) Primäre Prävention. In: Kompendium Internistische Onkologie.

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien. Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?

Vielen Dank für Ihr Feedback!
Gerne können Sie uns noch mehr dazu schreiben.

Bitte füllen Sie das Nachrichtenfeld aus.

Vielen Dank für Ihre weiteren Anmerkungen!

Empfohlene Artikel: 

staerkergegenkrebs.de

Ein Service für Krebspatienten und deren Angehörige