Stationäre Reha

Nach einer langwierigen Krankheit und einer kräftezehrenden Krebstherapie sind Seele und Körper geschwächt. Der Aufenthalt in einer stationären Reha-Klinik hilft onkologischen Patienten dabei, den Heilungsprozess zu beginnen und sich wieder im Alltag selbstständig zurechtzufinden. Im Gegensatz zur ambulanten Reha-Einrichtung wohnen die Patienten dort für bis zu drei Wochen und werden medizinisch sowie therapeutisch behandelt. Die vollständige Verpflegung ist ebenso mit inbegriffen.

Auf einen Blick

  • Bewältigung, Milderung und Überwindung der körperlichen und seelischen Folgen der Krebserkrankung.
  • Eine ambulante onkologische Rehabilitation dauert in der Regel drei Wochen. Sie kann verkürzt oder verlängert werden.
  • Nach Abschluss der Erstbehandlung (Operation oder Strahlentherapie). Eine laufende Chemotherapie kann auch während der onkologischen Reha fortgeführt werden.
  • Die Kosten für eine onkologische Reha übernehmen in den meisten Fällen der zuständige Rentenversicherungsträger oder die Krankenkasse.

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Ziele der stationären Reha

Je nach körperlicher und psychischer Verfassung des Betroffenen ist ein wichtiges Ziel, die Beschwerden zu lindern, angemessen mit der Krankheit umzugehen oder in einen selbstbestimmten Alltag zurückzufinden.

Die behandelnden Ärzte und Therapeuten helfen Ihnen durch zielgerichtete Behandlungen dabei, die Folgen der Krebserkrankung zu bewältigen, abzumildern bzw. zu überwinden.

Ein wichtiges Ziel der stationären Rehabilitation ist, dass Sie so gut wie möglich in den Alltag zurückzufinden und die eigene Leistungsfähigkeit verbessern. Zudem hilft sie, die körperlichen und seelischen Folgen der Krebserkrankung zu bewältigen, sie abzumildern bzw. zu überwinden.

Darüber hinaus werden die Therapieziele an Ihre Bedürfnisse und die körperliche und psychische Verfassung angepasst. So kann für die einen die Rückkehr in den Beruf im Zentrum der Therapie stehen, für die anderen eine allgemeine körperliche Kräftigung oder die seelische Bewältigung der Krankheitsfolgen.

Stationäre Reha: Vor- und Nachteile

Zu den Vorteilen zählen:

  • medizinische und therapeutische Behandlungen zu verschiedenen Tageszeiten
  • die Betreuung rund um die Uhr wirkt unterstützend
  • der Abstand vom gewohnten Umfeld kann den Heilungsprozess fördern, da man sich auf sich selbst konzentrieren kann
  • eine medizinische Betreuung ist im Notfall jederzeit vor Ort

Obwohl viele Vorteile für eine stationäre Reha sprechen, ist sie nicht für jeden was.
Mögliche Nachteile:

  • Fremdverpflegung
  • die gewohnte Umgebung kann auch gesundheitsfördernd wirken
  • eventuelle Schuldgefühle, wenn jemand Zuhause „wartet“

Wichtig zu wissen: Eine stationäre Reha sollte für eine Kostenübernahme vom zuständigen Sozialversicherungsträger bewilligt werden.

Wie lange dauert eine stationäre Rehabilitation?

In der Regel dauert eine stationäre onkologische Rehabilitation drei Wochen. Sie kann verkürzt werden oder – bei medizinischer Notwendigkeit – verlängert werden. Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt muss eine Verlängerung begründet und beim Sozialversicherungsträger beantragt werden.

Für wen kommt eine stationäre Reha infrage?

Eine stationäre Rehabilitation kommt für Sie grundsätzlich infrage, wenn Ihre Erstbehandlung (Operation oder Strahlentherapie) abgeschlossen ist. Eine laufende Chemotherapie kann auch während der onkologischen Reha fortgeführt werden.

Tagesablauf und Therapieangebote in der stationären Reha

Der Tagesablauf wird von den Therapien bestimmt. Dabei wechseln sich Therapieeinheiten mit Pausen ab. Welche Behandlungen zur Anwendung kommen, wird entsprechend den vereinbarten Rehabilitationszielen und Ihren Bedürfnissen festgelegt.
Am Wochenende finden in der Regel nur wenige Behandlungen statt. Der Sonntag ist bis auf Ausnahmen frei für Ihre persönlichen Pläne.

Zu den möglichen Behandlungen einer stationären Rehabilitation zählen u.a.:

  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • medizinische Trainingstherapie
  • Massagen
  • Entspannungsübungen
  • psychotherapeutische Gespräche
  • psycho-onkologische Beratung und Gespräche
  • Sozialberatung etc.

Wer trägt die Kosten für eine stationäre Reha?

In der Regel übernimmt der zuständige Rentenversicherungsträger oder die Krankenkasse die Kosten für eine stationäre Rehabilitation. Diese beinhalten die Kosten für die Reise, Unterkunft, Verpflegung, Therapien und medizinischen Anwendungen sowie ärztliche Leistungen. Allerdings müssen Sie eine Zuzahlung von täglich maximal 10 Euro leisten – für längstens 42 Tage im Kalenderjahr.

Bei einer onkologischen Reha direkt nach Abschluss der Krebstherapie (Anschlussheilbehandlung) beträgt die Zuzahlungsdauer bei der Rentenversicherung 14 Tage, bei der Krankenkasse bis zu 28 Tage. Dabei werden alle Zuzahlungen für Krankenhaus- oder Rehabilitationsleistungen gezählt, die Sie geleistet haben.

Achtung: Die Höhe der Zuzahlung ist von Ihrem Nettoeinkommen abhängig. Viele Patienten können sich davon befreien lassen.

Bis wann muss die Reha angetreten werden?

Aufgrund der Corona-Pandemie ist eine Verschiebung der Reha um bis zu neun Monate ohne Probleme möglich. In diesem Fall ist ein entsprechender Antrag beim Kostenträger zu stellen. Wenn Sie einen positiven Bescheid auf Ihren Rehaantrag erhalten, sollten Sie sich auf jeden Fall direkt bei der Rehabilitationseinrichtung melden und klären, wann Sie Ihre Rehabilitation beginnen können.

Für eine Anschlussheilbehandlung gilt dies nicht. Sie kann aus medizinischen Gründen nicht lange aufgeschoben werden.

Zu beachten: Für eine Anschlussheilbehandlung gilt dies nicht. Sie kann aus medizinischen Gründen nicht lange aufgeschoben werden.

Wer zahlt Krankengeld oder Übergangsgeld?

Krankengeld steht Ihnen zu, wenn die Entgeltfortzahlung des Arbeitgebers abgelaufen ist. Die Krankenkasse zahlt für bis zu 78 Wochen Krankengeld in Höhe von 70 Prozent des bisherigen Bruttogehalts.

Übergangsgeld erhalten Sie dann, wenn Sie keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung oder Krankengeld mehr haben. Es beträgt 68 Prozent des letzten Nettoentgelts und wird von der Rentenversicherung bezahlt.

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Zuletzt geändert am: 05.04.2023
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4QD – Qualitätskliniken.de GmbH Stationäre Reha. In: 4QD – Qualitätskliniken.de GmbH. https://www.qualitaetskliniken.de/reha-haeufige-fragen/stationaere-reha/#part-5749; Letzter Abruf: 08.10.2022

Bundesministerium für Gesundheit (2021) Vorsorge und Rehabilitation. In: Bundesministerium für Gesundheit. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/rehabilitation.html; Letzter Abruf: 29.04.2021

Deutsche Rentenversicherung Bund (2020) Rehabilitation nach Tumorerkrankungen. In: Deutsche Rentenversicherung Bund.

Deutsche Rentenversicherung Bund Onkologische Reha. In: Deutsche Rentenversicherung Bund. https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Reha/Medizinische-Reha/Onkologische-Reha/onkologische-reha_node.html; Letzter Abruf: 29.04.2021

Deutsche Rentenversicherung Rheinland Reha nach Krebs und Tumorerkrankungen. In: Deutsche Rentenversicherung Rheinland. https://www.ihre-vorsorge.de/gesundheit/rehabilitation-ziele-arten-ablauf/reha-nach-krebs-und-tumorerkrankungen.html; Letzter Abruf: 08.10.2022

Gesundheitszentrum in Bad Waldliesborn GmbH Stationäre Reha. In: Gesundheitszentrum in Bad Waldliesborn GmbH. https://www.klinik-eichholz.de/reha-wiki/stationaere-reha/; Letzter Abruf: 08.10.2022

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