Reha nach Prostatakrebs

Viele Betroffene möchten eine Reha nach Prostatakrebs absolvieren. Wir informieren, welche Reha-Maßnahmen und Ziele es gibt, wer Recht auf eine Reha hat und wie Sie den Reha-Antrag ausfüllen.

Auf einen Blick

  • Unterstützung bei der Rückkehr ins Leben
  • Die onkologische Reha nach einer Prostatakrebserkrankung ist sowohl ambulant und stationär möglich
  • Rehabilitation sollte möglichst zeitnah im Anschluss an die Krebsbehandlung stattfinden

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Warum Reha nach Prostatakrebs?

Prostatakrebs zählt in Deutschland zu den häufigsten Krebserkrankungen. Für betroffene Männer ist die Diagnose ein Schock. Das Leben verändert sich komplett, denn fortan steht die Behandlung im Vordergrund. Zu den Behandlungsmethoden von Prostatakrebs zählen beispielsweise die Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie oder Immuntherapie. Zwar berät der behandelnde Arzt über die mögliche Therapie, aber letztendlich entscheidet der Patient über seine Behandlung. Es lastet ein großer Druck auf dem Patienten, denn belastende Folgeerscheinungen können mit der Prostatakrebs-Therapie einhergehen. Drohende Inkontinenz, Impotenz und Fatigue ziehen die Psyche von Betroffenen in Mitleidenschaft, worunter die Lebensqualität stark leidet. Zudem beeinträchtigt die Tumortherapie die körperliche Leistungsfähigkeit stark.

Eine Reha nach der Primärbehandlung von Prostatakrebs trägt dazu bei, die Strapazen der Therapie hinter sich zu lassen, zu neuen Kräften zu gelangen und durch psycho-onkologische Hilfe in den Alltag zurückzukehren.

Wichtig zu wissen: Die Reha nach sollte möglichst zeitnah im Anschluss an die Krebsbehandlung organisiert werden. Bei medizinischer Notwendigkeit übernimmt der Leistungsträger die Kosten für die Reha nach Krebs.

Reha-Klinik Prostatakrebs: Stationäre oder ambulante Reha?

Die Art der Reha ist abhängig vom Gesundheitszustand und von den persönlichen Vorlieben des Patienten. Eine stationäre Reha kommt dann infrage, wenn Sie etwas Abstand von Ihrem gewohnten Umfeld wünschen. Die Distanz zum Wohnort kann dabei helfen, sich mental von der Erkrankung zu erholen. Auch ist die stationäre Reha dann geeignet, wenn Sie körperlich noch nicht ganz erholt sind, denn das medizinische Fachpersonal ist rund um die Uhr für Sie da.
Eine ambulante Reha nach Prostatakrebs ist dann möglich, wenn Sie selbstständig zur Reha-Einrichtung gelangen. Vielen Betroffenen hilft die Nähe zum Wohnort und damit zu Familie und Freunden dabei, sich schneller von den Strapazen der Krebserkrankung zu erholen. Bei der Auswahl der Reha-Klinik haben Sie ein Mitspracherecht. Dies nennt sich Wunsch- und Wahlrecht, denn Sie können sich eine Wunschklinik aussuchen, bei der Sie die Reha nach Ihrer Prostatakrebs-Erkrankung absolvieren möchten.

Welche Reha-Maßnahmen gibt es?

Die Reha-Klinik bietet für Prostatakrebs-Patienten verschiedene Maßnahmen an, die die medizinische Rehabilitation unterstützen. Sie reichen von medizinischen über psychotherapeutische bis hin zu beruflichen und sozialen Maßnahmen. Auch hier spielen Ihre Bedürfnisse eine große Rolle, denn Sie als Patient entscheiden maßgeblich über den Verlauf Ihrer Reha mit.

Welche Ziele hat eine Rehabilitation bei Prostatakrebs?

Die Reha bezweckt, dass Sie in Ihren gewohnten Alltag zurückfinden und zu neuen Kräften gelangen. Die Reha-Ziele sind so individuell wie die Patienten und der Krankheitsverlauf selbst. Setzen Sie sich deshalb vor Beginn Ihres Aufenthalts in einer Reha-Klinik nach Prostatakrebs eigene Ziele, die Sie umsetzen. Wenn Sie sich unsicher sind, sprechen Sie Ihren Arzt an oder fragen Sie andere Betroffene nach ihren Erfahrungen.
Die Reha-Ziele können dabei sein:

  • Krankheitsbewältigung
  • Hilfe zur Selbsthilfe
  • Verminderung von krebs- oder therapiebedingten Einschränkungen
  • Unterstützung bei der Bewältigung des häuslichen Alltags
  • Wiedereinstieg ins Berufsleben
  • Sporttherapeutische Maßnahmen (Beckenbodentraining)
  • Wiedererlangen der körperlichen Fitness und Leistungsfähigkeit (Sportgeräte, Yoga, progressive Muskelrelaxation etc.)
  • Erlangen von Wissen über einen gesunden Lebensstil (Ernährungstherapie, Bewegung)
  • Psychologische Unterstützung (Schulungen, Gesprächstherapien)
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Zuletzt geändert am: 12.01.2023
Autor
Expertengremium Onkologie

Hauptautor: Dr.med. Wolfgang Abenhardt - Facharzt für Hämatologie und Onkologie

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