Kontrastmittel in der CT

Häufig wird vor einer Computertomographie ein Kontrastmittel verabreicht, um bestimmte Gewebearten bei einem CT deutlicher hervorzuheben. In der Regel sind sie gut verträglich. Hier erhalten Sie alle wichtigen Informationen.

Auf einen Blick

  • Deutlich erhöhte Aussagekraft durch stärkeren Gewebekontrast nach Gabe intravenöser Kontrastmittel
  • In der Regel sehr gut verträglich
  • Vor und nach der Untersuchung: Ausreichend Flüssigkeit trinken!

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was sind Kontrastmittel?

Kontrastmittel sind Substanzen, welche unabhängig von der Bildgebungsmodalität den Bildkontrast verändern. Zum Einsatz kommen in der überwiegenden Zahl der Fälle jodhaltige, wasserlösliche Röntgen-Kontrastmittel. Kontrastmittel modulieren dabei die Transmission des Strahls durch den Körper und ändern so den Kontrast. Neben jodhaltigen Kontrastmitteln werden selten auch bariumhaltige Kontrastmittel, Luft oder CO2 verwendet.

Wozu dienen Kontrastmittel?

Verschiedene Gewebe lassen sich durch ihre abweichende Dichte in Röntgenuntersuchungen (also beim klassischen Röntgen und in der CT) differenzieren. Differiert die Dichte der Gewebe sehr stark, z.B. zwischen Weichteilgewebe und dem sehr dichten Knochengewebe oder zwischen Weichteilgewebe und dem absorptionsarmen Lungengewebe, so ist der Kontrast zwischen den Geweben hoch, und sie sind einfach am errechneten Bild zu unterscheiden. Ist der natürliche Gewebekontrast jedoch schwach, so ist der Einsatz von Kontrastmitteln notwendig.

Durch die intravenöse Gabe des Kontrastmittels lässt sich die Aussagekraft einer Computertomographie-Aufnahme oft enorm steigern, da sich dadurch die verschiedenen Körpergewebe durch den angehobenen Kontrast besser voneinander abgrenzen lassen.

Stärker durchblutetes Entzündungsgewebe, Tumorgewebe oder minderdurchblutetes Gewebe ist durch die Applikation von Kontrastmitteln gegenüber dem Normalgewebe besser zu differenzieren.

Wichtig zu wissen: Kontrastmittel werden Patienten verabreicht, um bestimmte Gewebearten bei einem CT deutlicher hervorzuheben. In der Regel sind sie gut verträglich.

Wie läuft eine CT- Untersuchung mit Kontrastmitteln ab?

Bei klinischer Indikation werden bei der Computertomographie wasserlösliche, jodhaltige Kontrastmittel zumeist intravenös verabreicht. Seltener werden Kontrastmittel aber auch oral oder rektal bei einzelnen Fragestellungen in der Diagnostik des Bauchraums appliziert.

Nachdem dem Patienten ein intravenöser Zugang zumeist über eine Vene in der Ellenbeuge gelegt wurde, wird das Kontrastmittel über eine Hochdruckspritze appliziert. Bei der intravenösen Kontrastierung empfindet der Patient nach ca. 20 Sekunden ein Wär­me­ge­fühl oder Hitzegefühl. In selteneren Fällen wird ein me­tal­li­scher Ge­schmack auf der Zun­ge oder Harn­drang empfunden. Die Effekte sind harmlos und nach 1-2 Mi­nu­ten rückläufig. Bei Über­emp­find­lich­keit kann es je­doch ver­ein­zelt zu all­er­gischen Re­ak­tio­nen und Kreis­lauf­re­ak­tio­nen kom­men.

Wichtig zu wissen: Die CT-Untersuchung startet nach Beginn der Kontrastmittelgabe mit einem entsprechenden zeitlichen Versatz, welcher abhängig von der Untersuchungsregion ist. So können Untersuchungen der Lungenarterien bereits nach wenigen Sekunden starten, eine Darstellung der Ausscheidung der harnableitenden Organe hingegen erst nach 7-10 Minuten durchgeführt werden.

Worauf muss man vor und nach der Untersuchung achten?

Der Pa­ti­ent muss vor der Kontrastmittelgabe vom un­ter­su­chen­den Ra­dio­lo­gen über Ri­si­ken und Ne­ben­wir­kun­gen der jodhaltigen Kon­trast­mit­tel­ga­be aufgeklärt wer­den. Bestehende Kontraindikationen oder Ri­si­ko­fak­to­ren beim Pa­ti­en­ten müssen aufgenommen wer­den. Dazu ge­hö­ren:  

  • eine Schild­drü­sen­über­funk­ti­on (Hy­per­thy­reo­se) oder der Ver­dacht auf ei­nen bös­ar­ti­gen Schild­drü­sen­tu­mor,  
  • eine erniedrigte Nie­ren­funk­ti­on (Nie­ren­in­suf­fi­zi­enz)
  • ausgeprägte allerg. Prädisposition.

Bei der Un­ter­su­chung des Ma­gen-Darm-Trak­tes kann ggf. alternativ ein bariumhaltiges Kon­trast­mit­tel ver­wen­det werden.

Wichtig zu wissen: Der Patient sollte ausreichend Flüssigkeit in den Tagen vor und am Tag der Untersuchung aufgenommen haben. Auch nach der Untersuchung sollten Patienten ausreichend Flüssigkeit trinken, um die Ausscheidung des Kontrastmittels über die Nieren zu fördern.

Sind Kontrastmittel gefährlich?

Kontrastmittel werden üblicherweise gut vertragen. Leichte allergische Reaktionen sind selten - Hautreaktionen mit  Quaddelbildung oder Juckreiz können z.B. sehr effizient sofort nach Auftreten mit einem Antiallergikum behandelt werden und sind meist schnell und vollständig rückläufig.  Schwere Nebenwirkungen von Kontrastmitteln im Sinne einer anaphylaktischen Reaktion mit Atemnot und Kreislaufreaktion sind sehr selten.

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Zuletzt geändert am: 18.08.2022
Autor
Expertengremium Radiologie & Nuklearmedizin

Hauptautor: PD Dr. med. Patrick Hein - Facharzt für Diagnostische Radiologie bei Die Radiologie München

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European Society of Urogenital Radiology (o.D.) ESUR Guidelines on Contrast Agents 10.0. https://www.esur.org/; Letzter Abruf: 09.10.2021

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