Computertomographie (CT)

Die Computertomographie wird CT häufig in der Tumorsuche und Tumornachsorge eingesetzt. Hier erfahren Sie alle wichtigen Informationen zu dem bildgebenden Verfahren. 

Auf einen Blick

  • Bildgebendes Verfahren zur Diagnostik auf Basis von Röntgenstrahlen zum Darstellen von Tumoren
  • Durchführung: 2 bis 10 Minuten in einer „Röhre“ in Rückenlage
  • Meist unter Verwendung von Kontrastmittel
  • Ungeeignet für Kinder und Schwangere

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist eine Computertomographie?

Die Computertomographie (CT) ist ein bildgebendes Verfahren in der Radiologie, das auf Röntgenstrahlen basiert. Die CT gehört zu den Schnittbildverfahren. Es werden zweidimensionale bzw. dreidimensionale Bilder zur Diagnostik erstellt.

In der CT kann man raumfordernde Prozesse im Körper visualisieren, sodass die CT häufig in der Tumorsuche und Tumornachsorge eingesetzt wird. Entzündliche Veränderungen im Körper (wie z.B. eine Lungenentzündung oder Darmentzündung) sind ebenso gut darstellbar wie Perforationen von Hohlorganen oder Gefäßen, Nierensteine, Fremdkörper oder Knochenbrüche. Durch die Akquisition von Volumendatensätzen lassen sich exzellente 3D-Konstruktionen erstellen, welche auch zur präoperativen Planung dienen.

Wichtig zu wissen: Häufig wird vor der Untersuchung ein Kontrastmittel verabreicht, um bestimmte Gewebearten bei einem CT deutlicher hervorzuheben. In der Regel sind sie gut verträglich. 

Was sind Vorteile gegenüber anderen Verfahren?

Die großen Vorteile der CT bestehen in der sehr schnellen Bildakquisition (wenige Sekunden) und der hohen örtlichen Auflösung (Bilder mit einer Schichtdicke von zum Teil deutlich  < 1mm). Aus diesem Grund wird die Computertomographie vor allem in Notfallsituationen bevorzugt.  Die sehr kurzen Untersuchungszeiten ermöglichen Herz- oder Lungenuntersuchungen ohne störende Gegebenheiten (Artefakte) durch Bewegung wie Atmung oder Herzschlag. Die hohe örtliche Auflösung ermöglicht eine sehr gute Visualisierung selbst kleinster Strukturen, wie zum Beispiel der Gehörknöchelchen oder der dünnen Wände der Nasennebenhöhlen. Bei der Untersuchung der Lunge, der Bauchorgane wie z.B. des Dickdarms, oder auch der Gefäße spielt sowohl die hohe Auflösung als auch die fehlende Anfälligkeit für Artefakte eine Rolle.

Wie läuft eine CT ab?

Die Untersuchung in der CT ist meistens sehr kurz und dauert je nach Fragestellung zwischen 2-10 Minuten. Der Patient wird meist in Rückenlage auf der Untersuchungsliege gelagert. Zum Zwecke der Untersuchungsplanung und der Erstellung der diagnostischen Bilder wird der Patient durch die Gantry (den Ring) geschoben. Der Durchmesser der Gantry ist mit ca. 70 cm relativ groß, sodass auch Patienten mit relativer Platzangst in den meisten Fällen problemlos untersucht werden können. Die Patienten soll­ten wäh­rend der Un­ter­su­chung ent­spannt und möglichst ru­hig lie­gen. Bei Untersuchungen von Brustkorb und Bauchraum sind nach einem Atemkommando sehr kurze Atemanhaltephasen notwendig.

Wichtig zu wissen:  Bei klinischer Indikation besteht bei der Computertomographie außerdem die Möglichkeit, Kontrastmittel zur Steigerung der Aussagekraft einer CT-Untersuchung zu verabreichen. Diese werden in der Regel gut vertragen. 

Wann wird eine CT gemacht?

Mit der Computertomographie kann der gesamte Körper untersucht werden:

  • Untersuchung von Notfallpatienten (u.a. Frage nach Traumafolgen, Durchblutungsstörung der Organe, Gehirnblutung)
  • Untersuchung von festen Strukturen mit einem geringen Wassergehalt, beispielsweise Knochen
  • Untersuchung von luftreichen Regionen wie z.B. der Lunge (u.a. zum Ausschluss von Tumoren)
  • Untersuchung des Bauchraums (u.a. Frage nach Entzündung oder Tumoren)
  • Untersuchungen zur Ausbreitungsdiagnostik oder zur Nachsorge bei Tumorpatienten (z.B. kombinierte Untersuchung des Halses, des Brustkorbs, des Bauchraumes und des Beckens)
  • Untersuchungen im Bereich der Schädelbasis, der Nasennebenhöhlen und des Mittelohrs
  • Spezialuntersuchungen wie Gefäßdarstellung, z.B. Darstellung der Herzkranzgefäße oder Hirngefäße
  • Untersuchung bei Patienten, bei denen eine MRT nicht möglich ist, z.B. bei Patienten mit Herzschrittmachern und eingesetzten Defibrillatoren, bei Patienten mit älteren Cochlea-Implantaten (Innenohr-Prothese), bei Patienten mit Metallsplittern im Körper (Granatsplitter, Metallsplitter im Auge) oder bei Patienten mit Platzangst.

Wie funktioniert eine Computertomographie?

Bei der Computertomographie werden Röntgenstrahlen verwendet.

Das zentrale Element des Computertomographen besteht aus einem Ring (Gantry), in dem eine Röntgenröhre ein fächerförmiges Strahlenbündel an einen gegenüberliegenden Detektor sendet. Das Röhren-Detektor-System rotiert um den zu untersuchenden Körper mehrfach pro Sekunde und ermittelt dabei Absorptionsmesswerte des untersuchten Körperabschnittes aus unterschiedlichen Richtungen in der entsprechenden Schnittebene.

Bei der CT-Untersuchung wird zusätzlich der zu untersuchende Körperabschnitt des Patienten auf einer Patientenliege bzw. einem –tisch durch den Ring geschoben. Durch die Rotation des Röhren-Detektorsystems und den gleichzeitigen Tischvorschub wird der Körper somit spiralförmig abgetastet (Spiral-CT). Moderne Detektoren bestehen aus mehreren Detektorelementen. Je breiter der gesamte Detektor (Mehrzeilen-CT) ist, desto größer ist das Untersuchungsvolumen, das durch eine Rotation des Röhren-Detektor-Systems erfasst werden kann. Je schmaler das einzelne Detektorelement ist, desto größer ist die örtliche Auflösung, die durch das System wiedergegeben werden kann. Durch die Mehrzeilen-Spiral-CT-Akquisition können in wenigen Sekunden ausgedehnte Körperabschnitte untersucht werden. Dabei werden sehr große Datenvolumina ermittelt. Diese werden durch einen leistungsfähigen Computer zu zweidimensionalen oder dreidimensionalen Bildern umgerechnet.

Wichtig zu wissen: Im Falle einer Untersuchung ohne Kontrastmittel gibt es für den Patienten vor oder nach der Untersuchung nichts zu beachten. Im Falle einer CT mit Kontrastmittel gilt die Empfehlung, ausreichend zu trinken. Sollten allergische Reaktionen aufteten, gelten zusätzliche Verhaltensregeln.

Was ist der Unterschied zwischen CT und MRT?

Die Computertomographie (CT) und die strahlungsfreie Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie) werden oft als Konkurrenten dargestellt. Beide Methoden können aber als sich ergänzende Diagnose-Maßnahmen angesehen werden. Je nach zu untersuchender Region, diagnostischer Fragestellung und persönlicher Situation des Patienten entscheidet der Radiologe in jedem individuellen Fall, welche Diagnose-Methode sich am besten eignet, und ob der Einsatz der Computertomographie indiziert ist. So ist z.B. die Lungendiagnostik Domaine der CT, die Gelenkdiagnostik Domaine der MRT.

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Zuletzt geändert am: 18.08.2022
Autor
Expertengremium Radiologie & Nuklearmedizin

Hauptautor: PD Dr. med. Patrick Hein - Facharzt für Diagnostische Radiologie bei Die Radiologie München

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