Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Perücke?
Nach Empfehlung des Zweithaar-Spezialisten lohnt es sich, einen Haarersatz zu kaufen, wenn die eigene Haarpracht nicht mehr dicht genug ist, um eine Frisur formen zu können. Aber nicht nur im Falle einer Chemotherapie, sondern auch bei stellenweisem Haarausfall greifen Patienten auf eine Perücke oder ein Haarteil zurück.
Psychische Folgen der Chemotherapie und des Haarausfalls
Häufig werden die offensichtlichen äußerlichen Veränderungen, welche die Chemotherapie verursacht, von Betroffenen als stigmatisierend erlebt. Dies gilt insbesondere für den Haarverlust. Gerade in diesem Fall ziehen sich viele Betroffene zurück. Sie sind unglücklich über den Verlust ihrer Haare und fühlen sich weniger attraktiv, entblößt und verletzlich. Dies führt dazu, dass das Selbstwertgefühl leidet. Da der Haarverlust bereits auf den ersten Blick sichtbar ist, werden Betroffene ständig an die Krebserkrankung erinnert. Unter den mit der Krebserkrankung einhergehenden körperlichen Veränderungen ist der Verlust der Haare aufgrund der Chemotherapie oder Bestrahlung daher ein sehr sensibles Thema. Diese Gefühle sind verständlich und auch ganz normal. Es kann einige Zeit dauern, bis man sich daran gewöhnt, keine Haare mehr zu haben.
Patienten wird deshalb geraten, sich möglichst früh mit dem Thema Haarverlust und einem Haarersatz auseinanderzusetzen, da dies die psychische Belastung eventuell verringern kann. Sich wohl und attraktiv zu fühlen, steigert das Selbstbewusstsein, gibt Kraft und ist dadurch letztlich auch dem Heilungsprozess zuträglich. Um das Selbstbewusstsein auch bei Haarverlust zu erhalten, kann es hilfreich sein, wenn Sie eine Perücke oder einen Haarersatz tragen. Mittlerweile bieten viele Organisationen, Zweithaar-Spezialisten und Zweithaar-Studios Unterstützung bei der Bewältigung Ihrer haarlosen Zeit an. Sie können z.B. Kosmetikseminare besuchen, Pflege- und Haarprogramme mitmachen oder sich bei der Wahl von Haarersatz und Perücken beraten lassen. Nutzen Sie dieses Angebot! Es wird Ihnen zeigen, dass bereits einfache Tricks und Tipps helfen können, sich wohler zu fühlen.
Wichtig: Ihre Haare wachsen nach!
Auch wenn Sie im Augenblick unter dem Haarverlust aufgrund der Chemotherapie oder Bestrahlung leiden: Vergessen Sie nicht, dass Ihre Haare nachwachsen werden und die haarlose Zeit vorübergeht!
Wenn das Haar nachwächst – Ende der Chemotherapie
Normalerweise wächst das Haar nach Beendigung der Chemotherapie ca. einen Zentimeter monatlich nach. Das Haar kann dabei manchmal eine andere Haarfarbe und eine andere Struktur haben. Viele Patienten kommen etwa drei Monate nach der letzten Behandlung schon wieder ohne Perücke und Kopfbedeckung aus, da zu diesem Zeitpunkt die Kopfhaare ausreichend regeneriert und nachgewachsen sind. Jedoch obliegt es ganz Ihnen, ab wann Sie die Perücke oder die Kopfbedeckung auf die Seite legen. Einige Betroffene berichten davon, dass das Haar nach einer Therapie verändert aussieht und sich anders anfühlt. Dauerhafte Schädigungen der Haare durch Krebsmedikamente haben nur wenige Chemopatienten. Von dauerhaftem Haarverlust betroffen sind zum einen Patienten, die eine Hochdosis-Chemotherapie mit nachfolgender Knochenmarktransplantation erhalten haben. Zum anderen gibt es auch eine Chemotherapie-indizierte, irreversible Alopezie, die nach Gabe eines bestimmten Medikamentenmixes auftritt.