Art der Montur und Qualitätsunterschied
Krankenkassen übernehmen die Kosten für einen Haarersatz, wenn er bei einem Vertragspartner (Zweithaarstudio, das einen Vertrag zum Abrechnen mit der Kasse hat) gekauft wird. Achten Sie daher bei der Auswahl Ihres Zweithaarspezialisten darauf, einen Vertragspartner Ihrer Kasse zu wählen. In der Regel zahlen die Krankenkassen bei vorübergehendem Haarverlust – wie es z.B. bei einer Chemotherapie der Fall ist – zwischen 350 und 500 € und bei endgültigem / dauerhaftem Haarverlust bis zu 1.000 €.
Die Mindesttragedauer einer Perücke bei vorübergehendem Haarverlust liegt bei sechs Monaten. Danach kann bei Bedarf ein erneuter Kostenantrag bei der Krankenkasse eingereicht werden. Die Mindesttragedauer eines Haarersatzes bei endgültigem Haarverlust liegt bei 12 Monaten. Hier kann also frühestens nach Ablauf eines Jahres eine erneute Versorgung beantragt werden.
Über die Qualität des Haarersatzes entscheidet insbesondere die sogenannte Montur, der Unterbau der Perücke bzw. des Haarteils. Zweithaarsysteme werden auf den unterschiedlichsten Trägermaterialien, wie Tüll und anderem elastischen, maschigen Gewebe, verarbeitet und die Haare werden auf unterschiedliche Weise an der Montur befestigt. Lassen Sie sich die unterschiedlichen Arten und Qualitäten von Ihrem Zweithaarspezialisten vor Ort zeigen und erklären. Die Wahl der Montur richtet sich nach den Präferenzen und Wünschen des Trägers und nach dem Befestigungssystem.
Tressenhaarersatz
Das Haar, oftmals Kunsthaar, wird hier maschinell auf Tressen aufgenäht. Bei Tressen handelt es sich um dünne Schnüre. Die Tressen werden lamellenartig auf feinen Bändern aus Baumwolle befestigt, die die Grundform der Perücke bzw. des Haarersatzes bilden. Tressenperücken passen sich gut an den Kopf von Chemopatienten an. Die Haare haben bei dieser Methode Stand und Volumen am Ansatz und sind einfach zu frisieren. Tressenperücken gewährleisten eine sehr gute Luftzirkulation.
Monofilament 100 % handgeknüpft
Die Haare einer handgeknüpften Perücke bzw. eines Haarersatzes lassen sich kaum von natürlichem Haarwuchs unterscheiden. Sie werden in Handarbeit einzeln an der Grundform aus Tüll befestigt. Handgeknüpfte Perücken gewährleisten eine gute Luftzirkulation und haben einen besonders hohen Tragekomfort für Krebspatienten.
Lacefront / Filmansatz
Bei dieser Herstellungsweise werden die Haare im Stirnbereich und am Pony in Handarbeit einzeln auf einen Monturansatz eingearbeitet. Der Rand der Perücke ist dadurch nicht sichtbar. Der Pony kann auf vielfältige Weisen frisiert werden und wirkt wie natürliches Haar.
Gängig als Haarersatz bei vorübergehendem Haarverlust sind Kombinationen wie z.B. die Mono-Tressenperücke – ein handgeknüpftes Monoteil am Oberkopf für einen schönen Scheitel und / oder Wirbel, sowie luftige Tressen am Hinterkopf und im Nacken.