Onkologische Nachsorge

Nachfolgend erhalten Sie alle wichtigen Informationen zur Bedeutung, dem Ablauf und den Zielen der onkologischen Nachsorge.

Auf einen Blick

  • Medizinische Untersuchungen in regelmäßigen Abständen
  • Dauer & Häufigkeit abhängig von der Krebsart und der Ausbreitung
  • Durchführung so lange, bis Rückfallrisiko minimiert ist (mind. 5 Jahre, teilweise langfristig)
  • Ziel: Spätfolgen der Therapien erkennen und behandeln, Rückfälle frühzeitig erkennen

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was bedeutet onkologische Nachsorge?

Die onkologische Nachsorge umfasst die intervallmäßige Überwachung des Patienten nach Abschluss der Therapie. Im Rahmen der medizinischen onkologischen Nachsorge wird in regelmäßigen Abständen der Gesundheitszustand des ehemals an Krebs erkrankten Patienten kontrolliert, hauptsächlich durch Zwischenanamnese (Befragung), körperliche Untersuchung, ggf. Sonographie und Labor. Die medizinische Nachsorge wird dabei so lange durchgeführt, bis das Rückfallrisiko einer erneuten Krebserkrankung minimiert ist, in der Regel mindestens über 5 Jahre, bei Bedarf langfristig. Sinn der Nachsorge ist die Erkennung und Behandlung von Therapiespätschäden sowie die möglichst frühzeitige Erkennung und Behandlung eines Rezidivs (Rückfall). Es gibt spezielle Programme zur onkologischen Nachsorge, welche von Onkologen für Patienten nach ihrer Krebstherapie empfohlen werden.

Viele Langzeitüberlebende und ihre Angehörigen haben noch lange mit den psychosozialen Folgeproblemen der Erkrankung zu kämpfen, wie chronische Erschöpfung, Angstzustände, Depressionen, Schwierigkeiten bei der Integration in den Alltag, Orientierungslosigkeit, Existenzängste, Annehmen eines neuen Körperbilds u.v.m.

Wichtig zu wissen: Langzeitprobleme sollten mit Ihrem behandelnden Arzt thematisiert und geeignete Beratungs- und Therapiemöglichkeiten gesucht werden. Eine kontinuierliche psychotherapeutische Begleitung hilft, die Krankheit zu verarbeiten und neue Perspektiven zu finden.

Wie läuft die onkologische Nachsorge ab?

Es gibt Empfehlungen in den medizinisch-wissenschaftlichen Leitlinien, wie lange und in welchen Abständen eine onkologische Nachsorge sinnvoll ist. Diese Empfehlungen hängen von der individuellen Krebsart und Ausbreitung (Staging) ab und sind nicht zu verallgemeinern. In der Leitlinie finden Betroffene und Ärzte wichtige Informationen zum Untersuchungsumfang. Die Empfehlungen aus der Leitlinie werden vom behandelnden Onkologen an die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen angepasst.

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Zuletzt geändert am: 13.12.2023
Autor
Expertengremium Onkologie

Hauptautor: Dr.med. Wolfgang Abenhardt - Facharzt für Hämatologie und Onkologie

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Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe & AWMF (2019) Leitlinienprogramm Onkologie: S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom, Langversion 2.1. http://www.leitlinienprogrammonkologie.de/leitlinien/kolorektales-karzinom; Letzter Abruf: 04.05.2021

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Schmoll, HJ., Höffken, K. & Possinger, K. (2006) Kompendium Internistische Onkologie Standards in Diagnostik und Therapie.

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