Welche Arten der Hyperthermie gibt es?
Man unterscheidet zwischen Ganzkörperhyperthermie, bei der der gesamte Körper – mit Ausnahme des Kopfes – anhand wassergefilterter Infrarotstrahlung auf eine Temperatur zwischen 39,5 und 40,5°C überwärmt wird, und der loko-regionalen Hyperthermie, bei der nur das betroffene Gewebe lokal überwärmt wird (bis maximal 44°C). Im Weiteren beziehen wir uns auf die Oberflächen-Hyperthermie zur Behandlung von Tumoren oder Metastasen der Haut oder direkt unter der Haut.
Welche Voraussetzungen gibt es?
Vor allem bei oberflächlichen Tumoren – bis zu zwei Zentimeter unter der Haut – ermöglicht ein innovativer und schonender Therapieansatz eine effektive Behandlung von auch exulzerierenden (nach außen aufgebrochenen) beziehungsweise eigentlich ausbehandelten Tumoren mit nur einer Behandlung pro Woche, über insgesamt fünf Wochen. Viele der Patienten, die für die kombinierte Therapie aus Hyperthermie und Strahlentherapie in Frage kommen, sind bereits strahlentherapeutisch vorbehandelt (dies ist jedoch keine Voraussetzung).
Wie läuft die Hyperthermie-Behandlung ab und wie lange dauert die Behandlung?
In der Regel sind fünf Behandlungen mit einer Therapiesitzung pro Woche geplant. Vor der jeweiligen Bestrahlung läuft die Hyperthermie 45-60 Minuten in einem separaten Zimmer. Die Hyperthermie wird von den meisten Patienten als nicht unangenehm empfunden, einige schlafen sogar ein. Nach der Hyperthermie wird die Bestrahlung, die meistens nicht länger als 3 Minuten dauert, zügig durchgeführt. Die Aufenthaltsdauer in der Praxis ist somit pro Woche 60-70 Minuten an einem Tag.
Nebenwirkungen und Risiken der Hyperthermie?
Durch die Hyperthermie können die möglichen Nebenwirkungen an der Haut durch eine Bestrahlung wie z.B. ein Hauterythem (Rötung), Trockenheit, De- oder Hyperpigmentierung und Fibrosen (Vernarbungen) verstärkt werden. In der Regel wird jedoch die kombinierte Therapie, da sie auch nur einmal wöchentlich stattfindet, sehr gut vertragen.
Welche Krebsarten sind behandelbar?
Am häufigsten wird die Form der Oberflächen-Hyperthermie für subkutane und kutane Metastasen (Hautmetastasen) bei Brustkrebs angewandt. Es sind jedoch prinzipiell alle oberflächlich gelegenen Tumoren mit dieser Form der Hyperthermie behandelbar. Jedoch müssen die Gesamtdosis der Strahlentherapie und die Frequenz der Bestrahlung (d.h. wie oft der Patient pro Woche behandelt wird) individuell abgestimmt werden. Das Konzept mit 5 Behandlungen mit nur einer Behandlung pro Woche, ist für die vorbestrahlte Brustwand bei Brustkrebspatientinnen etabliert.
Wird die Hyperthermie von der Krankenkasse bezahlt?
Die Form der Oberflächen-Hyperthermie wird derzeit von den Krankenkassen in Deutschland nicht bezahlt. Da die bisherigen Ergebnisse sehr vielversprechend sind und die Erfolge und Studiendaten überzeugen, wird diese Therapieform dennoch von einigen Praxen angeboten. Die Kosten für die Oberflächen-Hyperthermie sind von den einzelnen Praxen abhängig, eine Übernahme der Kosten muss mit der einzelnen Krankenkasse abgesprochen werden.