Corona (Covid 19) und Krebs

Corona-Virus und Krebs. Was müssen Krebspatienten beachten? Gibt es Auswirkungen auf die Krebstherapien? In Deutschland breitet sich das Coronavirus weiter aus und ein Ende der Pandemie ist noch nicht abzusehen. Jeder kann sich mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 anstecken, aber die Krankheit Covid-19 bricht nicht bei jedem in gleicher Schwere aus. Gefährdet sind nach Auskunft des Robert Koch-Instituts (RKI) neben Älteren und Menschen mit Vorerkrankungen auch Krebspatienten. Doch was bedeutet das konkret?

 

Inhalt

  • Was bedeutet das Coronavirus für Krebspatienten?
  • Muss die Krebstherapie verschoben werden?
  • Wer sollte sich testen lassen?
  • Weitere Informationen

 

Was das Coronavirus für Krebspatienten bedeutet

Was müssen Krebspatienten beachten? Ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) zufolge vor allem Krebspatienten mit einem geschwächten Immunsystem - entweder bedingt durch die Erkrankung selbst oder durch bestimmte therapeutische Maßnahmen - sowie Personen, bei denen zeitgleich weitere Infektionen der oberen Luftwege auftreten. Diese sollten die derzeit geltenden Verhaltens- und Hygieneregeln besonders sorgfältig einhalten.

Laut DGHO kann das Immunsystem bei Krebspatienten aus folgenden Gründen geschwächt sein:

  • Erkrankung an einer Leukämie oder einem Lymphom
  • Wenig weiße Blutkörperchen im Blut (Leukozytopenie)
  • Wenig Antikörper im Blut (niedrige Immunglobulinwerte)
  • Langfristige Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken (zum Beispiel hoch dosiertes Kortison)
  • Transplantation körperfremder Stammzellen oder andere zelluläre Therapien (zum Beispiel eine CAR-T-Zell-Therapie)

Gleichzeitig betont die DGHO aber auch, dass bei Krebspatienten mit einer gut beherrschten Erkrankung oder nach erfolgreich abgeschlossener Erstbehandlung kein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei Ansteckung mit SARS-CoV-2 besteht. Voraussetzung ist natürlich, dass sie nicht aus anderen Gründen zur Risikogruppe gehören.

Dies ist unter anderem dann der Fall, wenn sie zusätzlich unter bestimmten Lungen- und Herzerkrankungen, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), chronischen Lebererkrankungen und Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen, leiden. Auch das Lebensalter spielt eine Rolle. So weist das RKI darauf hin, dass ab einem Alter von 50 bis 60 Jahren die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf ansteigt.

 

 

Eine notwenige Krebstherapie sollte nicht verschoben werden

Vielen Krebspatienten stellt sich nun auch die Frage, ob sie eine bereits geplante Krebstherapie zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus nicht besser verschieben sollten. Davor warnt die DGHO jedoch ausdrücklich. Die Furcht vor einer Infektion mit Corona dürfe nicht die Behandlung einer bereits entdeckten, lebensgefährlichen Krebserkrankung beeinträchtigen. Bei der Mehrzahl der akut an Krebs Erkrankten sei der Nutzen der Therapie größer als das Ansteckungsrisiko an Covid 19, warnt die Fachgesellschaft. Dies gilt insbesondere für jene Fälle, in denen eine zeitnahe Behandlung geboten ist, um beispielsweise die Heilungschance nicht zu gefährden. Nur wer ein erhöhtes Infektionsrisiko hat, zum Beispiel nach Kontakt mit einem am Coronavirus Erkrankten, sollte den Nutzen und das Risiko der geplanten Therapie gemeinsam mit den behandelnden Ärzten abwägen.

In seinem aktuellen Risk Assessment schätzt das European Center for Disease Prevention and Control (ECDC) das Risiko einer Infektion mit SARS-CoV-2 durch Transfusion von nichtvirusinaktivierten Blutkomponenten als sehr gering ein (www.ecdc.europa.eu). Wie der Blutspendedienst des Roten Kreuzes betont, gibt es keine Berichte, dass bei Infizierten, die keine Symptome zeigen, das Virus im Blut vorkommt. In einer deutschen Untersuchung bei Menschen mit vorwiegend milden respiratorischen Symptomen wurde in 31 Blutproben kein Virus nachgewiesen. Es gibt keine Berichte von durch Bluttransfusion ausgelösten Infektionen mit SARS-?CoV-2. Dies gilt auch für andere Erreger von Atemwegsinfektionen, insbesondere dem Influenzavirus.

 

Wer sollte sich testen lassen?

Das RKI empfiehlt aktuell allen Personen mit neu aufgetretenen Atemwegsbeschwerden, die einer Risikogruppe angehören, sich auf das Coronavirus testen zu lassen. Krebspatienten können sich dafür an das Gesundheitsamt vor Ort oder ihren Hausarzt wenden. Telefonisch lässt sich abklären, ob, wann und wo ein Test möglich ist.

 

Weitere Informationen rund um das Coronavirus:

Die DGHO hat Informationen zum Coronavirus für Krebspatienten und Ärzte zusammengestellt (Stand 13. März 2020): https://www.dgho.de/publikationen/stellungnahmen/gute-aerztliche-praxis/coronavirus/covid-19-krebspatienten-20200318.pdf

Auf der Website der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs können sich junge Betroffene zum Coronavirus kundig machen (Stand: 13.März 2020): https://junge-erwachsene-mit-krebs.de/wissensbegriffe/category/corona-epidemie/

Wissenswertes rund um COVID-19 bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter: https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/

Eine seriöse Informationsquelle für allgemeine Informationen rund um das Coronavirus bietet auch das Robert Koch-Institut. Hier findet sich unter anderem der aktuelle Bericht zur Risikobewertung des Virus, sowie eine Liste der Antworten auf häufig gestellte Fragen zu SARS-CoV-2: 
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html

 

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Zuletzt geändert am: 27.07.2023
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DKG (o. D.) Für Behandler*innen: Corona-Impfung - Priorisierung von Krebspatient*innen. In: Deutsche Krebsgesellschaft e. V.. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/aktuelle-themen/hilfestellungen-zu-krebs-und-corona/krebs-und-corona-was-ist-zu-beachten.html; Letzter Abruf: 27.07.2023

 

 

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