Krebsdiät nach Budwig

Diese, auch als Öl-Eiweiß-Kost bekannte, alternative Ernährungsart wurde von der Pharmakologin und Heilpraktikerin Dr. Johanna Budwig entwickelt. Erfahren Sie, wie hilfreich die Diät ist.

Auf einen Blick

  • Keine wissenschaftlich nachweisbare Wirkung gegen Krebs

  • Kann negative Auswirkungen auf Krebstherapie haben

  • Insgesamt: Keine Empfehlung für eine Krebsdiät nach Budwig!

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist die Krebsdiät nach Budwig?

Budwig beruft sich in ihrem Ernährungskonzept auf die „Warburg-Hypothese“ des Nobelpreisträgers Otto Warburg. Budwig geht davon aus, dass ein Mangel an mehrfach ungesättigten, essenziellen Fettsäuren für die Entstehung von Krebs verantwortlich ist.

Aus diesem Grund empfiehlt sie Patienten eine fettreiche Kost, die hauptsächlich aus Leinöl (reich an Alpha-Linolensäure) und Quark (Eiweißquelle) besteht. Frisches Obst und Gemüse sind weitere wesentliche Bestandteile dieser Krebsdiät, während auf Fleisch und Genussmittel (z.B. Alkohol) verzichtet werden soll.

Achtung: Es fehlen wissenschaftlichen Daten, die eine positive Wirkung der Öl-Eiweiß-Diät nach Budwig in der Krebstherapie belegen.

Bewertung der Krebsdiät nach Budwig

Die Krebsdiät beruht auf der Annahme, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren einen krebshemmenden Effekt haben. Diese Annahme ist wissenschaftlich nicht haltbar, da es sowohl entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren als auch entzündungs- und damit zumindest theoretisch krebsfördernde Omega-6-Fettsäuren gibt.

Positiv zu bewerten ist bei dieser Diät jedoch der Verzicht auf Fertigprodukte, sowie ihre Konzentration auf eine Ernährung mit unverarbeiteten Lebensmitteln. Aufgrund der unzureichenden Datenlage einerseits und der widerlegten Grundannahme, die der Budwig-Diät zugrunde liegt, kann eine Anwendung zur Prävention und Therapie von Krebs nicht angeraten werden.

Wie sollte man sich bei Krebs ernähren?

Es gibt keine wissenschaftliche Evidenz für die Krebsdiät nach Budwig. Sie sollten sich bei allen Belangen bezüglich Ihrer Ernährung an Ihren behandelnden Arzt bzw. an eine qualifizierte Ernährungsfachkraft zu wenden. Nur so kann sichergestellt werden, dass Sie mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt werden und nicht in eine Mangelernährung rutschen. Zudem können durch die richtige Ernährungsweise Nebenwirkungen einer Krebstherapie vorgebeugt bzw. gelindert werden und der Therapieverlauf unterstützt werden.

Wenn Sie erfahren möchten, wie Sie Ihre Ernährung bei Krebs optimieren können, klicken Sie auf folgenden Link: 

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Zuletzt geändert am: 25.08.2022
Autor
Expertengremium Ernährung

Hauptautorin: Sophie König - Diätassistentin – gastroenterologische Ernährungstherapie VDD e.V.; Ernährungsberaterin nach der Traditionellen chinesischen Medizin

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CAM Cancer & Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie - KOKON (2017) Budwig-Diät. In: onkopedia. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/budwig-diaet/@@guideline/html/index.html; Letzter Abruf: 09.04.2021

Hübner, J. (2016) Alternativmedizin: ... von „Krebsdiäten“. In: Deutsches Ärzteblatt. Vol. 113 (6), https://www.aerzteblatt.de/archiv/174845/Alternativmedizin-von-Krebsdiaeten; Letzter Abruf: 11.01.2021

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