Gerson-Diät

Was ist die Gerson-Diät? Wie hilfreich ist diese Krebsdiät? 

Auf einen Blick

  • Wirkung gegen Krebs ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen
  • Kann negative Auswirkungen auf Krebstherapie haben
  • Insgesamt: Keine Empfehlung für die Gerson-Diät

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist die Gerson-Diät?

Diese spezielle Ernährungsform wurde von dem Arzt Max Gerson entwickelt, der davon ausgeht, dass Krebs durch ein Ungleichgewicht von Natrium und Kalium im Körper entsteht. Zu viel Natrium befördere die Entstehung von Krebs, da es dadurch zu Störungen im Fett- und Eiweißstoffwechsel kommen könne.

Gerson empfiehlt deshalb eine rein pflanzliche Kost mit einer eingeschränkten Fett- und Proteinzufuhr, den Verzicht auf Salz und mit viel frisch gepressten Obst- und Gemüsesäften. Als Speiseöl darf ausschließlich natives Leinöl verwendet werden. Zur Gerson-Diät gehören tägliche Kaffee-Rizinus-Einläufe und mitunter teure Zusatzprodukte wie Kalbsleberextrakt, Kalium, Vitamin B12 und Jod.

Die Diät soll den Körper entgiften und die körpereigenen Abwehrkräfte reaktivieren, indem der Gehalt an Natrium, Chlorid und Wasser im Organismus auf ein Minimum abgesenkt wird, während der Kaliumgehalt maximiert wird.

Achtung: Bei der Umsetzung der Gerson-Diät kann es zu einer einseitigen Ernährung kommen.

Bewertung der Krebsdiät

Aus ernährungstherapeutischer Sicht muss von der Gerson-Diät abgeraten werden. Zum einen ist in dieser Ernährungsweise die Auswahl an Lebensmitteln, die verzehrt werden dürfen, stark eingeschränkt. Die essenziellen Nahrungsbestandteile Fett und Protein werden nur in sehr geringen Mengen aufgenommen. Daraus kann eine Mangelernährung entstehen. Hinzu kommt, dass die Gerson-Diät in der Krebstherapie nach der aktuellen Datenlage wissenschaftlich nicht ausreichend beurteilt werden kann.

Organisationen wie der WCRF (World Cancer Research Fund) oder das AICR (American Institute for Cancer Research) empfehlen Betroffenen stattdessen eine ausgewogene Ernährung, die den Körper mit allen wesentlichen Nährstoffen versorgt und bedarfsorientiert auf ihren individuellen Gesundheitszustand abgestimmt ist.

Wie sollte man sich bei Krebs ernähren?

Die Gerson Krebsdiät ist grundsätzlich nicht ratsam. Sie sollten sich bei allen Belangen bezüglich Ihrer Ernährung an Ihren behandelnden Arzt bzw. an eine qualifizierte Ernährungsfachkraft zu wenden. Nur so kann sichergestellt werden, dass Sie mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt werden und nicht in eine Mangelernährung rutschen. Zudem können durch die richtige Ernährungsweise Nebenwirkungen einer Krebstherapie vorgebeugt bzw. gelindert werden und der Therapieverlauf unterstützt werden.

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Zuletzt geändert am: 25.08.2022
Autor
Expertengremium Ernährung

Hauptautorin: Eva Kerschbaum - M. Sc. Ernährungswissenschaften, Ernährungsberaterin/ DGE

Beratungsstelle für Ernährung am Tumorzentrum München

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Hübner, J. (2016) Alternativmedizin: ... von „Krebsdiäten“. In: Deutsches Ärzteblatt. Vol. 113 (6), https://www.aerzteblatt.de/archiv/174845/Alternativmedizin-von-Krebsdiaeten; Letzter Abruf: 06.12.2020

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