Gerson-Diät

Wie hilfreich ist die Krebsdiät von Max Gerson, die Krebs auf ein Ungleichgewicht von Natrium und Kalium zurückführt? 

Auf einen Blick

  • Wirkung gegen Krebs ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen
  • Kann negative Auswirkungen auf Krebstherapie haben
  • Insgesamt: Keine Empfehlung für die Gerson-Diät

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist die Gerson-Diät?

Entwickler: Max Gerson (Arzt, 1881-1959)

Annahme: Krebs und andere Erkrankungen, wie Tuberkulose oder Migräne, entstehen durch ein Ungleichgewicht von Natrium und Kalium (beides Mineralstoffe) im Körper Zu viel Natrium (hauptsächlich in Salz enthalten) befördere die Entstehung von Krebs, da es dadurch zu Störungen im Fett- und Eiweißstoffwechsel kommen könne.

Ziel: Die Diät soll den Körper entgiften und die körpereigenen Abwehrkräfte reaktivieren, indem der Gehalt an Natrium, Chlorid und Wasser im Organismus auf ein Minimum abgesenkt wird, während der Kaliumgehalt maximiert wird.

Diätvorschriften:

  • rein pflanzliche Kost
  • eingeschränkte Fett- und Proteinzufuhr
  • Verzicht auf Salz
  • viel frisch gepressten Obst- und Gemüsesäften
  • Als Speiseöl ausschließlich natives Leinöl
  • tägliche Kaffee-Rizinus-Einläufe
  • mitunter teure Zusatzprodukte wie Kalbsleberextrakt, Kalium, Vitamin B12 und Jod 

Achtung: Bei der Umsetzung der Gerson-Diät kann es zu einer einseitigen Ernährung kommen.

Was bringt die Gerson-Krebsdiät?

Einschätzung durch Ernährungstherapeuten: es wird von der Gerson-Diät abgeraten.

Begründung: Zum einen ist in dieser Ernährungsweise die Auswahl an Lebensmitteln, die verzehrt werden dürfen, stark eingeschränkt. Die essenziellen Nahrungsbestandteile Fett und Protein werden nur in sehr geringen Mengen aufgenommen. Daraus kann eine Mangelernährung entstehen.

Einschätzung durch Wissenschaft: nach der aktuellen Datenlage kann die Gerson-Diät wissenschaftlich nicht ausreichend beurteilt werden.

Offizielle Empfehlung: eine ausgewogene Ernährung, die den Körper mit allen wesentlichen Nährstoffen versorgt und bedarfsorientiert auf ihren individuellen Gesundheitszustand abgestimmt ist.

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Zuletzt geändert am: 06.12.2023
Autor
Expertengremium Ernährung

Hauptautorin: Eva Kerschbaum - M. Sc. Ernährungswissenschaften, Ernährungsberaterin/ DGE

Beratungsstelle für Ernährung am Tumorzentrum München

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Hübner, J. (2016) Alternativmedizin: ... von „Krebsdiäten“. In: Deutsches Ärzteblatt. Vol. 113 (6), https://www.aerzteblatt.de/archiv/174845/Alternativmedizin-von-Krebsdiaeten; Letzter Abruf: 06.12.2020

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