Elotuzumab

Auf einen Blick

  • Krebsarten: Multiples Myelom
  • Wirkung: Elotuzumab aktiviert direkt die natürlichen Killerzellen und bindet ebenfalls an SLAMF7 auf Myelomzellen. Damit fördert es letztendlich die Elimination der Myelomzellen. Es bringt Killer- und Myelomzellen zusammen
  • Mögliche Nebenwirkungen: Lungenentzündung (Pneumonie), Fieber, Schüttelfrost, Bluthochdruck, Durchfall, Herpes Zoster, Erkrankungen der oberen Atemwege, Husten, Müdigkeits- oder Schwächegefühl und Gewichtsverlust. Außerdem kann es zu einer Verringerung der Lymphozytenzahl im Blut (Lymphopenie) kommen, die die Infektanfälligkeit erhöht

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist Elotuzumab?

Elotuzumab ist ein immunaktivierender, humanisierter, monoklonaler Antikörper, der die natürlichen Killerzellen aktiviert und Killer- und Myelomzellen zusammenbringt (dualer Wirkmechanismus, Krebsimmuntherapie).

Der Wirkstoff bindet spezifisch an das Protein SLAMF7 (Signaling Lymphocyte Activation Molecule Family Member 7), das vor allem auf multiplen Myelomzellen, aber auch auf natürlichen Killerzellen, normalen Plasmazellen und anderen Immunzellen exprimiert wird.

Wie wirkt Elotuzumab?

Elotuzumab aktiviert direkt die natürlichen Killerzellen und bindet ebenfalls an SLAMF7 auf Myelomzellen. Damit fördert es letztendlich die Elimination der Myelomzellen. Es bringt die Killer- und Myelomzellen zusammen, indem es an einen Rezeptor (CD16) auf den Killerzellen und an SLAMF7 auf den Myelomzellen bindet. Elotuzumab zeigt synergistische Effekte, wenn es in Kombination mit anderen Wirkstoffen wie Lenalodomid, Pomalidomid oder Bortezomib eingesetzt wird.

Für welche Krebsarten ist Elotuzumab geeignet?

Elotuzumab wird in Kombination mit Lenalodomid und Dexamethason zur Behandlung des Multiplen Myeloms bei Erwachsenen nach mindestens einer vorangegangenen Therapie eingesetzt.

Wichtig zu wissen: Außerdem ist es in Kombination mit Pomalidomid und Dexamethason zur Behandlung von Erwachsenen mit rezidiviertem und refraktärem Multiplen Myelom nach mindestens zwei vorausgegangenen Therapien indiziert.

Welche Nebenwirkungen hat Elotuzumab?

Die schwerwiegendste Nebenwirkung unter Elotuzumab ist eine Lungenentzündung (Pneumonie). Die häufigsten Nebenwirkungen von Elotuzumab sind:

  • infusionsbedingte Reaktionen (Fieber, Schüttelfrost, Bluthochdruck)
  • Durchfall
  • Herpes Zoster
  • Erkrankungen der oberen Atemwege
  • Husten
  • Müdigkeits- oder Schwächegefühl
  • Gewichtsverlust

Wichtig zu wissen: Außerdem kann es zu einer Verringerung der Lymphozytenzahl im Blut (Lymphopenie) kommen, die die Infektanfälligkeit erhöht.

Wie lange wird Elotuzumab gegeben?

Es wird empfohlen, die Behandlung bis zum Verlust des klinischen Nutzens fortzuführen oder bis die Nebenwirkungen zu stark sind.  Ein Behandlungszyklus dauert jeweils 28 Tage.

Wie erfolgt die Dosierung von Elotuzumab?

Elotuzumab wird abhängig vom Körpergewicht dosiert.

In Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason wird Elotuzumab wie folgt dosiert: In den ersten beiden Behandlungszyklen werden 10 mg/ kg Körpergewicht jede Woche an den Tagen 1, 8, 15 und 22 als Infusion verabreicht. In den nachfolgenden Behandlungszyklen wird diese Dosis alle zwei Wochen an den Tagen 1 und 15 verabreicht.

In Kombination mit Pomalidomid und Dexamethason wird Elotuzumab wie folgt dosiert: In den ersten beiden Behandlungszyklen werden 10 mg/ kg Körpergewicht jede Woche an den Tagen 1, 8, 15 und 22 als Infusion verabreicht. In den nachfolgenden Behandlungszyklen wird 20 mg/ kg Körpergewicht an Tag 1 verabreicht.

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Zuletzt geändert am: 23.08.2022
Autor
Expertengremium Apotheken

Hauptautorin: Kornelia Witzel - Fachapothekerin für Offizinpharmazie, Onkologische Pharmazie, Onkolotse

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DGHO (2020) Elotuzumab beim Multiplen Myelom. In: Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie. https://www.dgho.de/aktuelles/news/newsarchiv/2020/elotuzumab-beim-multiplen-myelom; Letzter Abruf: 29.04.2021

IQWiG (2016) Elotuzumab (multiples Myelom) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V . In: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. https://www.iqwig.de/download/a16-32_elotuzumab_nutzenbewertung-35a-sgb-v.pdf?rev=185231; Letzter Abruf: 29.04.2021

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