Risikofaktoren und Ursachen von Brustkrebs

Welche Risikofaktoren gibt es für Brustkrebs (Mammakarzinom)? Es wurden Risikofaktoren identifiziert, welche die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Mammakarzinoms vervielfachen können.

Auf einen Blick

  • Gründe für die Entstehung von Mammakarzinomen konnte noch nicht vollständig abgeklärt werden
  • Bedeutendste Risikofaktoren: Genetik, familiäre Häufung, ernährungsbedingte Ursachen, häufiger Konsum alkoholischer Getränke, Nikotinkonsum, Mangel an körperlicher Aktivität, Hormonene, umweltbedingte Faktoren, Kinderlosigkeit, Ablehnung des Stillens

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Stand der Forschung

Wichtig zu wissen: Die für die Entstehung von Mammakarzinomen verantwortlichen Ursachen konnten durch die Forschung noch nicht vollständig abgeklärt werden. Dennoch konnten einige Risikofaktoren identifiziert werden, welche die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Mammakarzinoms vervielfachen können.

Bedeutendste Risikofaktoren

  • Ursachen auf genetischer Ebene (z.B. BRCA1- und BRCA2-Genmutationen)
  • Familiäre Häufung von Mammakarzinomen
  • Bereits stattgehabtes Mammakarzinom
  • Ernährungsbedingte Ursachen (z.B. fetthaltige Ernährung)
  • Ursache: häufiger Konsum alkoholischer Getränke
  • Nikotinkonsum
  • Mangel an körperlicher Aktivität
  • Umweltbedingte Faktoren (z.B. Strahlungseinwirkung)
  • Therapeutischer Einsatz von Hormonen (z.B. Östrogen, Gestagen)
  • Kinderlosigkeit
  • Geburt des ersten Kindes nach einem Lebensalter von 30 Jahren
  • Ablehnung des Stillens
  • Frühzeitiger Beginn der Periode, verspätete Wechseljahre

Hormone als Ursache

In der Brust gibt es Hormonrezeptoren, die als Bindungsstellen für Hormone (z.B. Östrogene) fungieren. Mit ihrer Hilfe werden durch Hormone transportierte Informationen an die Zellen weitergeleitet. Mithilfe der Hormonrezeptoren können bedauerlicherweise auch Östrogene dazu beitragen, die Entwicklung und den Zuwachs bestimmter Tumorzellen zu bedingen.

Wichtig zu wissen: Der therapeutische Einsatz von Hormonen kann ebenfalls das Risiko für das Auftreten eines Mammakarzinoms erhöhen, sofern dieser länger als fünf Jahre erfolgt. Dies gilt hauptsächlich für Medikamente in den Wechseljahren, in denen Östrogene und Gestagene eingesetzt werden.

Lebensstil

Der Nikotinkonsum stellt den bedeutendsten verhaltensbedingten Risikofaktor in Bezug auf viele Krebsarten dar. Hierbei sind nicht nur Lungenkarzinome, sondern vermutlich auch andere Karzinome, wie Brustkarzinome, inbegriffen.

Einen weiteren verhaltensbedingten Risikofaktor stellt die Nahrungsmenge und -zusammensetzung dar. Menschen mit einem hohen Body-Mass-Index (BMI) erkranken häufiger an Brustkarzinomen als Menschen mit einem niedrigen BMI. 

Dichte der Brustdrüse

Auch anatomische Gegebenheiten, wie etwa die mammographische Dichte, spielen eine Rolle. Bei einer hohen mammographischen Dichte besteht der Aufbau der Brust anteilig aus weniger Fett- und mehr Drüsen- und Bindegewebe. Bei Frauen, bei denen diese hoch ist, besteht ein fünfmal so hohes Risiko, an einem Brustkarzinom zu erkranken.

Erblicher Brustkrebs

Wichtig zu wissen: Etwa 5 bis 10 % aller Brustkarzinomerkrankungen entstehen aufgrund einer genetischen Veranlagung. In Familien, in denen genetisch bedingt eine erhöhte Häufigkeit von Brustkrebs besteht, sollte ein Gentest durchgeführt werden. Die Ursache für ein genetisch bedingtes Brustkarzinom kann in einer Genmutation der Gene BRCA-1 und BRCA-2 bestehen. Daneben sind auch weitere, mit Brustkrebs assoziierte Gene bekannt.   

Weitere Risikofaktoren

Das Alter und die Häufigkeit der Mutterschaft beeinflussen ebenfalls die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Mammakarzinomen. Daneben spielt auch eine Rolle, ob und über welchen Zeitraum die Frau gestillt hat. Ebenso beeinflussen auch die Zeitpunkte des Einsetzens der Regelblutung sowie der Menopause das Erkrankungsrisiko.

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Zuletzt geändert am: 26.08.2022
Autor
Expertengremium Onkologie

Hauptautor: Dr.med. Wolfgang Abenhardt - Facharzt für Hämatologie und Onkologie

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Becker, N. & von Karsa, L. (2006) Sekundäre Prävention. In: Kompendium Internistische Onkologie. S. 307-339.

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