Reha nach Brustkrebs: Onkologische Reha

Wozu die Reha nach Brustkrebs? Welche Reha-Maßnahmen gibt es nach der Behandlung von Brustkrebs?

Auf einen Blick

  • Eine Rehabilitation (Reha) unterstützt den Übergang zwischen Behandlung und Wiederaufnahme des Alltags
  • Nach einer Brustkrebserkrankung soll eine Rehabilitation Ihnen dabei helfen, die körperlichen und seelischen Folgen der Tumorerkrankung zu mildern
  • Es gibt unterschiedliche Reha-Maßnahmen und Formen der Rehabilitation
  • Eine Reha muss beantragt werden

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Warum eine Reha nach Brustkrebs?

Nach der Behandlung von Brustkrebs beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Eine Rehabilitation (Reha) kann Ihnen helfen, die körperlichen und seelischen Folgen der Erkrankung zu lindern und wieder Kraft für den Alltag zu gewinnen.

Ziele der Reha

Die Rehabilitation soll den Übergang von der intensiven medizinischen Behandlung zurück in den Alltag erleichtern.
Sie unterstützt Sie dabei:

  • mit körperlichen Veränderungen und Nebenwirkungen umzugehen
  • Ihre Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit zu verbessern
  • Psychisch und seelisch wieder ins Gleichgewicht zu kommen
  • Schritt für Schritt wieder in Beruf und soziales Leben zurückzufinden
  • Brustkrebs und seine Behandlung sind ein tiefer Einschnitt ins Leben. Viele Betroffene müssen ihren Alltag neugestalten – hier setzt die Reha an und begleitet Sie auf diesem Weg.

Gut zu wissen: die Teilnahme an einer Reha-Maßnahme ist freiwillig.

Reha-Therapiestandards (RTS) Brustkrebs

Die Deutsche Rentenversicherung hat im Jahr 2016 die sogenannten Reha-Therapiestandards (RTS) Brustkrebs veröffentlicht. Sie enthalten die Therapiemodule, die in der medizinischen Rehabilitation für Betroffene angewandt werden müssen.

Die jeweiligen Inhalte sind von Patientin zu Patientin variabel, abhängig von den körperlichen und seelischen Zuständen sowie Bedürfnissen. Unterstützende Reha-Maßnahmen können sein:

  • Bewegungstherapie, um die Belastbarkeit wiederherzustellen und physische Ressourcen (Beweglichkeit, Ausdauer, Kraft) zu stärken
  • Ergotherapie und arbeitsplatzbezogene Therapie, um stufenweise an die Anforderungen des Alltags- und Berufslebens herangeführt zu werden
  • Informationsschulungen, die über die Krankheit und behandlungsbedingter Nebenwirkungen aufklären (Fatigue, Polyneuropathie)
  • Hilfe bei der Stressbewältigung
  • Ernährungstherapeutische Inhalte, z.B. Ernährungsberatung und Kochkurse
  • Psychotherapie
  • Entspannungsverfahren
  • Behandlung von Lipödemen
  • Besprechung über Nachsorge-Angebote

Welche Reha-Maßnahmen bei Brustkrebs?

Die Deutsche Rentenversicherung hat spezielle Reha-Therapiestandards für Brustkrebs entwickelt. Sie beinhalten u. a.:

  • Bewegungstherapie – fördert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit, besonders wichtig nach Operationen (z.B. bei Einschränkungen der Beweglichkeit des Arms)
  • Lymphödem-Behandlung – hilft bei Schwellungen nach Lymphknotenentfernung
  • Ergotherapie & Arbeitsplatztraining – stufenweise Rückkehr zu Alltags- und Berufsaufgaben
  • Informationsangebote – Aufklärung über Krankheit, Therapien und Nebenwirkungen (z. B. Fatigue, Polyneuropathie)
  • Ernährungsberatung – Tipps für gesunde Ernährung, Kochkurse
  • Psychologische Unterstützung – Gespräche, Entspannungsverfahren, Kunst- oder Musiktherapie
  • Nachsorgeplanung – um Rückfälle oder Spätfolgen frühzeitig zu erkennen
  • Sozialrechtliche Beratung – z. B. zu Berufseinstieg, Umschulung oder Hilfsmitteln

Wichtig zu wissen: Alle Maßnahmen werden individuell an Ihre persönlichen Bedürfnisse angepasst.

Welche Reha-Formen gibt es?

Es gibt für Patienten nach einer Brustkrebsbehandlung unterschiedliche Formen der Reha:

  • Anschlussrehabilitation oder Anschlussheibehandlung (AHB)
    Startet direkt oder bis spätestens 3 Wochen nach Abschluss der Akutbehandlung.
    Organisation: meist durch die Klinik.
  • Onkologische Reha
    Beginn innerhalb eines Jahres nach Therapieende.
    Antrag: gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt stellen.
  • Berufliche Rehabilitation
    Hilft bei der Rückkehr ins Arbeitsleben, z. B. stufenweise Wiedereingliederung („Hamburger Modell“), Weiter- oder Ausbildung (bei beruflicher Neuorientierung) oder Bereitstellung von Hilfsmitteln.

Ambulant oder stationär?

Bei der Entscheidung zur passenden Reha-Klinik stellt sich die Frage, ob die Rehabilitation stationär oder ambulant durchgeführt werden soll:

  • Stationär: Sie wohnen während der Reha in einer Klinik. Vorteil: Rund-um-Betreuung, Abstand vom Alltag.
  • Ambulant: Sie nehmen tagsüber an Therapien teil und schlafen zu Hause. Vorteil: vertraute Umgebung, Nähe zu Familie.

Ihr Behandlungsteam oder der Sozialdienst kann bei der Entscheidung helfen.

Gut zu wissen: im Reha-Antrag kann man bis zu 3 Wunschkliniken angeben. Oft erfüllt der Reha-Träger diesen Wunsch, jedoch hat man keinen Anspruch darauf. Wichtig ist, den Wunsch möglichst gut zu begründen.

Wie stelle ich einen Reha-Antrag nach Brustkrebs?

Bei der Antragstellung gibt es folgendes zu beachten:

  • Antrag wird meist bei der Deutschen Rentenversicherung, manchmal bei der Krankenkasse oder einem anderen Träger gestellt
  • Ihr Arzt bestätigt die medizinische Notwendigkeit und legt die Ziele fest
  • Kosten trägt in der Regel der Leistungsträger; bei stationärer Reha fällt oft eine kleine Zuzahlung an
  • Klären Sie rechtzeitig, ob Lohnfortzahlung (Entgeldfortzahlung) oder Übergangsgeld gezahlt wird
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Zuletzt geändert am: 13.08.2025
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Deutsche Rentenversicherung Onkologische Reha. https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Reha/Medizinische-Reha/Onkologische-Reha/onkologische-reha.html; Letzter Abruf: 13.08.2025

Krebsinformationsdienst Rehabilitation und Nachsorge bei Brustkrebs. https://www.krebsinformationsdienst.de/brustkrebs/nachsorge-und-reha; Letzter Abruf: 13.08.2025

Krebsinformationsdienst Rehabilitation nach Krebs. https://www.krebsinformationsdienst.de/rechte/rehabilitation#c9637; Letzter Abruf: 13.08.2025

Onko Internetportal Rehabilitation – Der Weg zurück in den Alltag. Rehabilitation – Der Weg zurück in den Alltag; Letzter Abruf: 13.08.2025

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