Ambulanter Hospizdienst

Auf einen Blick

  • Ambulante Hospizdienste bestehen aus ehrenamtlichen Hospizbegleitern, die schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen unterstützen
  • Ehrenamtliche Hospizbegleiter arbeiten zu Hause, im Alten- oder Pflegeheim, auf Palliativstationen und in stationären Hospizen
  • Sie leisten psychosoziale und seelische Unterstützung

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist ein ambulanter Hospizdienst?

Ein ambulanter Hospizdienst besteht meist aus ehrenamtlichen Hospizbegleitern und festangestellten Koordinatoren, die schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen zu Hause, im Alten- oder Pflegeheim, auf Palliativstationen und in stationären Hospizen zusätzlich betreuen. Das bedeutet, dass sie übergreifend alle anderen Palliativversorgungsdienste unterstützen.

Ehrenamtliche Hospizbegleiter sind für Patienten und Angehörige da und leisten psychosoziale und seelische Unterstützung. Sie verbessern die Lebensqualität des Patienten und können Angehörigen eine Verschnaufpause verschaffen.

Das Ehrenamt in der Hospizbewegung gab es von Anfang an und hat eine besondere Bedeutung.

Übrigens: Eine Studie von 2018 zum Ehrenamt in der Hospizversorgung in Deutschland zeigt, dass mit großer Mehrheit Frauen zwischen 51 und 70 Jahren dieses Ehrenamt ausüben. Wer sich für dieses Ehrenamt interessiert, kann sich bei vielen Organisationen als Hospizbegleiter ausbilden lassen.

Was macht ein ambulanter Hospizdienst?

Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter bringen vor allem Zeit mit. Ihre möglichen Aktivitäten umfassen:

  • Gespräche mit Patienten und Angehörigen
  • Hilfe dabei letzte wichtige Dinge zu erledigen
  • Bei kleinen Erledigungen helfen
  • Dem Patienten vorlesen, mit ihm spielen, schweigen – was dem Patienten gerade guttut
  • Übernahme von Tag- oder Nachtwachen
  • Ansprechpartner für Familie und Freunde des Patienten
  • Sie begleiten oder leiten Trauergruppen (hierfür bedarf es einer speziellen Weiterbildung)

Achtung: Hospizbegleiter übernehmen keine pflegerischen Aufgaben bei Patienten oder unterstützen im Haushalt. Dafür gibt es andere Dienste.

Die Hospizbegleiter arbeiten mit Ärzten und Pflegepersonal zusammen und begleiten die Angehörigen auch über den Tod ihres Familienmitglieds hinaus.

Ehrenamtliche Hospizbegleiter werden sehr gut auf ihre Aufgabe vorbereitet und an das Thema herangeführt. Die meisten ambulanten Hospizdienste bieten Seminare an, die verbindlichen Qualitätsstandards entsprechen. Auch Fort- und Weiterbildungen werden regelmäßig angeboten. Zudem werden ehrenamtliche Hospizbegleiter auch selbst bei ihrer Arbeit begleitet: sie bekommen Supervisionen und Reflexionsgespräche angeboten.

Wie funktioniert ein ambulanter Hospizdienst?

Ein ambulanter Hospizdienst besteht meist aus einem Koordinator und ehrenamtlichen Hospizbegleitern. Der Koordinator ist der erste Ansprechpartner für den Patienten und seine Angehörigen und stellt den Kontakt zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter her. Dabei achtet er selbstverständlich darauf, dass der ehrenamtliche Hospizbegleiter zu der zu betreuenden Familie passt. Meist können sie 2-4 Stunden pro Woche bei einem Patienten sein.

Wie viele ambulante Hospizdienste gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es ca. 1500 ambulante Hospizdienste, dies schließt ca. 230 Dienste für Kinder und Jugendliche ein.

Wie finanziert sich ein ambulanter Hospizdienst?

Einige Hospizdienste werden von Krankenkassen unterstützt, aber hauptsächlich finanzieren sie sich durch Spenden. Oft gibt es auch Fördervereine die ambulanten Hospizdiensten zugutekommen oder sie sind an gemeinnützige Organisationen angebunden.

Für schwer kranke Menschen und ihre Familien ist die Betreuung durch den ambulanten Hospizdienst kostenfrei.

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Zuletzt geändert am: 17.01.2024
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Deutscher Hospiz- und Palliativverband e.V. https://www.dhpv.de/zahlen_daten_fakten.html; Letzter Abruf: 16.11.2023

Leitlinienprogramm Onkologie (2021) Patientenleitlinie: Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientleitlinie_Palliativmedizin-1980012.pdf; Letzter Abruf: 16.11.2023

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