Therapiemöglichkeiten bei Brustkrebs

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Brustkrebs? Welche Faktoren müssen bei der Behandlung berücksichtigt werden?

Auf einen Blick

  • Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten bei Brustkrebs. Meist werden sie kombiniert
  • Bei der Wahl einer geeigneten Therapie müssen einige Faktoren berücksichtigt werden
  • Therapiemöglichkeiten sind: Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie, zielgerichtete Krebstherapie, Hormontherapie 

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Welche Therapie bei Brustkrebs?

Brustkrebs: Eine Krankheit mit vielen Facetten

Die Diagnose Brustkrebs (Mammakarzinom) umfasst verschiedene Tumorarten mit individuellen biologischen Eigenschaften. Deshalb gibt es nicht die eine, pauschale Therapie bei Brustkrebs. Vielmehr kommen unterschiedliche Behandlungsformen zum Einsatz, die häufig miteinander kombiniert werden, um die besten Heilungschancen zu erzielen.

Therapieplanung: Medizinische Faktoren und persönliche Wünsche

Die Wahl der passenden Brustkrebstherapie hängt von mehreren Faktoren ab. Doch auch persönliche Wünsche spielen eine zentrale Rolle. Lebenssituation, individuelle Bedürfnisse und Erfahrungen fließen in die Entscheidung ein. Wichtig ist: Der Nutzen der Therapie muss die potenziellen Nebenwirkungen und Langzeitfolgen überwiegen.

Gemeinsam zur besten Entscheidung

Die Entscheidung für eine Behandlung bei Brustkrebs erfolgt idealerweise im intensiven Austausch zwischen Arzt und Patientin. Fragen zur Therapie sind ausdrücklich erwünscht – nehmen Sie sich Zeit, alle Optionen in Ruhe zu verstehen. Eine informierte Entscheidung schafft Vertrauen und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Behandlung.

Gut zu wissen: Scheuen Sie sich nicht, eine Zweitmeinung einzuholen oder Informationsmaterial anzufordern. Ein guter Informationsstand hilft dabei, gestärkt und mit einem positiven Gefühl in die Behandlung zu starten.

Die Dauer und der genaue Ablauf der Therapie sind sehr individuell. Daher sollten Patienten dies direkt mit dem behandelnden Arzt besprechen.

Welche Faktoren müssen bei der Brustkrebstherapie berücksichtigt werden?

Bei der Wahl der optimalen Brustkrebstherapie berücksichtigen Ärzte verschiedene medizinische und persönliche Faktoren. Denn jede Brustkrebserkrankung verläuft individuell – und so sollte auch die Therapie maßgeschneidert sein.

Wichtige Entscheidungsfaktoren für die Brustkrebstherapie:

  • Tumorausbreitung (Staging): Entscheidend sind Größe, Lage und Ausbreitung des Tumors – etwa, ob Lymphknoten befallen sind oder Fernmetastasen vorliegen.
  • Tumorbiologie und -typ: Die genauen biologischen und histologischen Eigenschaften des Tumors sind entscheidend. Dazu gehören z.?B. der Hormonrezeptorstatus (Reaktion auf Östrogen oder Progesteron), der HER2-Status und der Ki-67-Wert als Hinweis auf die Teilungsrate der Zellen.
  • Alter und Hormonstatus: Das Alter der Patientin – insbesondere der Menopausenstatus – beeinflusst die Auswahl der Therapie, da dieser sich auf die körpereigene Hormonproduktion auswirkt.
  • Allgemeiner Gesundheitszustand: Liegen Begleiterkrankungen vor oder ist die körperliche Verfassung eingeschränkt, können weniger aggressive Therapien bevorzugt werden.
  • Persönliche Wünsche und Lebensumstände: Die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen der Patientin spielen bei der Therapieentscheidung eine wichtige Rolle.

Gut zu wissen: Viele dieser Informationen werden in einer sogenannten Tumorformel zusammengefasst, z.?B.: prämenopausales duktales Mammakarzinom im Stadium pT1 pN1 M0 G3, ER 90?%, PR 15?%, HER2 1+, Ki-67 35?%. Diese Formel finden Sie häufig in Arztbriefen und Befundberichten.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Brustkrebs?

Die operative Entfernung des Tumors ist meist der erste Schritt bei lokal begrenztem Brustkrebs. In vielen Fällen ist eine brusterhaltende Operation möglich. Je nach Befund wird die Operation mit einer Strahlen- oder Chemotherapie kombiniert – entweder vorab (neoadjuvant) oder im Anschluss (adjuvant).

Die Antihormontherapie (endokrine Therapie) kommt bei hormonrezeptorpositiven Tumoren zum Einsatz. Sie hemmt das Wachstum hormonabhängiger Krebszellen, indem sie die Produktion oder Wirkung von Östrogen und Progesteron blockiert.

Die Strahlentherapie bei Brustkrebs wird häufig nach einer Operation durchgeführt, um verbliebene Krebszellen gezielt zu zerstören. Sie nutzt hochdosierte, ionisierende Strahlen, die direkt auf das Tumorgebiet gerichtet werden.

Die Chemotherapie wirkt systemisch im ganzen Körper und wird vor allem bei aggressiveren Tumorarten oder fortgeschrittenen Stadien eingesetzt. Sie kann ebenfalls vor oder nach einer Operation erfolgen.

Diese innovative Form der Behandlung greift gezielt in molekulare Prozesse der Krebszellen ein – z.?B. bei HER2-positiven Tumoren. Da sie hochspezifisch wirkt, ist sie nicht für alle Patientinnen geeignet.

Neben den klassischen Verfahren kommen oft begleitende Maßnahmen zum Einsatz:

  • Supportive Therapie: Ziel ist es, Nebenwirkungen der Haupttherapie zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern – z.?B. durch Schmerztherapie, Ernährung oder psychologische Begleitung.
  • Komplementäre und alternative Verfahren: Diese können unterstützend eingesetzt werden, sollten aber niemals die alleinige Behandlung darstellen.

Achtung: Immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten, um Wechselwirkungen zu vermeiden.

  • Palliative Therapie: Bei fortgeschrittenem Brustkrebs, bei dem keine Heilung mehr möglich ist, zielt die palliative Therapie darauf ab, Beschwerden zu lindern, das Fortschreiten zu verlangsamen und die Lebensqualität zu erhalten.
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Zuletzt geändert am: 06.08.2025
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Krebsinformationsdienst Therapie von Brustkrebs. https://www.krebsinformationsdienst.de/brustkrebs/behandlung-uebersicht; Letzter Abruf: 06.08.2025

Leitlinienprogramm Onkologie (2018) Patientinnenleitlinie: Brustkrebs im frühen Stadium. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_Brustkrebs_im_fruehen_Stadium_1820010.pdf; Letzter Abruf: 06.08.2025

Leitlinienprogramm Onkologie (2018) Patientinnenleitlinie: metastasierter Brustkrebs. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_Brustkrebs_metastasiert.pdf; Letzter Abruf: 06.08.2025

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