Beispielhafter Ablauf eines Trainings für eine Brustkrebspatientin: Ich betrachte hierbei die unterschiedlichen Phasen:
• Nach Diagnose
• Nach OP bzw. während der Therapie
• Nach der Therapie
Wichtig:
Krebserkrankungen sind sehr unterschiedlich. Entsprechend spezifisch muss ein Training angepasst werden. Dabei müssen Faktoren wie Metastasen und ihre Verortung, das Osteoporose-Risiko, die angewandten Therapien und ihre jeweiligen Nebenwirkungen berücksichtigt werden. Als Beispiel wird hier gezeigt, wie ein Training für eine Brustkrebspatientin aussehen kann. Dabei wird ein Verlauf ohne Metastasierung angenommen. Der Tumor wurde brusterhaltend operiert. Anschließend findet eine Strahlentherapie statt, um unentdecktes Tumorgewebe zu behandeln.
• Das Training sollte IMMER mit einem Experten geplant und durchgeführt werden.
Nach der Diagnose
• Inhalt: Angepasstes Kraft- und Ausdauertraining. Entsprechend dem Leistungsvermögen und der Vorerfahrung der Trainierenden auch im hochintensiven Bereich.
• Ziel: Verbesserung der Muskulatur, Kräftigung des Herzmuskels, Verbesserung des Allgemeinzustands.
Nach der OP und während der Therapie
• Inhalt: Mobilisation der Schulter. Kraft- und Ausdauertraining im Bereich 50–60 % des körperlichen Maximums.
• Ziel: Erhalt der Muskulatur (besonders im Arm- und Schulterbereich), Erhalt der Knochenstruktur (besonders während einer adjuvanten antihormonellen Therapie), verhindern/vermindern von Nebenwirkungen, wie Fatigue oder Appetitlosigkeit), neuronale Rehabilitation der operierten Stelle, um Folgebeschwerden zu vermeiden.
Nach der Therapie
• Inhalt: Kraft- und Ausdauertraining entsprechend dem individuellen Leistungsvermögen.
• Ziel: (Wieder-) Aufbau der Muskulatur, Verbesserung der Schulterarbeit auf muskulärer und neuronaler Ebene, Verbesserung des Allgemeinzustands, Rückgewinn/Erhalt der Selbstständigkeit.