Erhalten Sie einen Überblick über die Schwerpunkte und besonderen Verfahren unserer Praxis.
Die Strahlentherapie ist eine wichtige Säule in der Behandlung von Krebs. Trotz der Vielfältigkeit und Komplexität von Tumorerkrankungen stehen uns viele Möglichkeiten zur Verfügung, um den Tumor gezielt zu zerstören. Jeder Patient erhält einen individuell auf ihn abgestimmten Bestrahlungsplan. Hierbei haben wir die Möglichkeit zwischen bestimmten Behandlungstechniken zu wählen, um eine optimale Dosisverteilung und den bestmöglichen Therapieerfolg zu erzielen. Wir können das gesamte Spektrum an bösartigen und gutartigen Erkrankungen abdecken und gezielt Nebenwirkungen lindern.
Dynamische Rotationsbestrahlung (VMAT)
Kürzere Therapiedauer bei präziser Tumorerfassung, individueller Dosisverteilung und optimaler Schonung des gesunden Gewebes: Volumenmodulierte Strahlentherapie (VMAT). VMAT ist eine Weiterentwicklung der IMRT und die derzeit fortschrittlichste Bestrahlungstechnik an einem Linearbeschleuniger. Der Kopf des Bestrahlungsgerätes rotiert hierbei um den Patienten, sodass Behandlungszeiten von unter 2 Minuten (anstelle von 10-20 Minuten) möglich sind. Wir arbeiten standardmäßig mit dieser Technik und haben eine langjährige, physikalische Planungsexpertise auf diesem Gebiet.
Radiochirurgie / Stereotaxie
Radiochirurgische Verfahren erreichen eine sehr hohe Genauigkeit und bieten dadurch die Möglichkeit, Tumore und Metastasen mit einer hohen Dosis in wenigen Sitzungen wirksam zu bekämpfen. Auch wenn der zu behandelnde Befund sehr nah an strahlensensible Organe heranreicht oder sogar in einem derartigen Organ lokalisiert ist, kann mit der Radiochirurgie schonend und meistens ohne Nebenwirkungen therapiert werden. Zusammen mit der modernsten derzeit verfügbaren Technik bieten wir Ihnen unsere langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet für Ihre individuelle Hochpräzisionstherapie an.
Brachytherapie
Bei der Afterloading- oder Brachytherapie wird eine Strahlenquelle direkt in ein Hohlorgan in unmittelbare Nähe eines Tumors oder der zu bestrahlenden Region eingebracht. Wir bestrahlen in unserer Praxis gynäkologische Tumore der Gebärmutter, des Gebärmutterhalses und der Scheide. Die Afterloadingtherapie wird hierbei zur begrenzten Dosisaufsättigung nach einer perkutanen Bestrahlung oder auch als adjuvante Bestrahlung nach einer operativen Gebärmutterentfernung zur Verringerung des Rezidivrisikos eingesetzt. Die Behandlung erfolgt in Zusammenarbeit mit den Ärzt:innen der Frauenklinik der München Klinik Schwabing. Bei Tumoren der Speiseröhre führen wir diese Behandlung ebenfalls zur lokalen Dosisaufsättigung durch. Hierbei unterstützen uns die Kolleginnen und Kollegen der Klinik für Viszeralmedizin der München Klinik Schwabing.
Deep inspiration breath hold - Methode
Uns steht eine weitere spezielle Technik der modernen Strahlentherapie zur Verfügung. Die Deep inspiration breath hold-Methode. Hierbei wird die Bestrahlung nur in einer bestimmten Phase des Atemzyklus durchgeführt. Dabei hält die Patientin nach tiefer Einatmung (engl. deep inspiration) die Luft an (engl. breath hold) und wird in diesem Zeitfenster bestrahlt. Genutzt wird dies vor allem bei Brustkrebs der linken Brust, um das eher linksseitig gelegene Herz bestmöglich vor Strahlung zu schützen. Bei tiefer Einatmung bewegt sich bei vielen Menschen das Herz durch die Erweiterung des Brustkorbs weiter von der Brust oder Brustwand weg. Dadurch vergrößert sich der Abstand, sodass das Herz, aber auch die Lunge weniger Strahlung ausgesetzt werden und noch besser geschont werden können.
Radiochemotherapie
Bei einigen Erkrankungen, z. B. Rektum-, Anal-, Ösophagus-, Lungen- und HNO-Karzinomen ist es sinnvoll, die Bestrahlung mit einer Chemotherapie zu kombinieren. Die Chemotherapie (meist als Infusion) wird begleitend zur Bestrahlung verabreicht. Damit soll die Wirkung einer Strahlentherapie verbessert werden. Die Chemotherapie kann ambulant erfolgen oder auch stationär, d.h. die Patienten bleiben während dieser Zeit in der Klinik. Die Chemotherapie wird von Fachärzten für Onkologie durchgeführt. Hierzu arbeiten wir mit vielen niedergelassenen Onkologen zusammen. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit der Klinik für Hämatologie und Onkologie der München Klinik Schwabing.
Hyperthermie
Bei der Hyperthermie werden durch Temperaturerhöhung in den Tumorzellen Stoffwechselprozesse aktiviert, welche die Wirkung einer Bestrahlung verstärken. Der simultane Einsatz der Hyperthermie mit der Bestrahlung ist äußerst wirksam, da eine Abfolge verschiedener, sich verstärkender Ereignisse gegen die Krebszellen in Gang gesetzt wird. Behandelt werden können Tumoren, Rezidive oder Metastasen jeder Ausdehnung, die im oder unter dem Hautniveau liegen. Diese Kombinationstherapie kommt auch dann zur Anwendung, wenn Brustkrebs-Rezidive vorbestrahlt und nicht mehr operabel sind oder auch bei Resistenzen gegenüber einer Hormon- oder Chemotherapie.